Frau verwendet Selbstbräuner
© Getty Images/Letizia Le Fur

Selbstbräuner statt Solarium

Von: Susanne Köhler, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 20.07.2021 - 17:30 Uhr

Davon träumen wir: Sommer, Sonne, Urlaub, Erholung, Entspannung und braune Sommerhaut. Doch so schnell wie die Erholung nach dem Urlaub wieder weg ist, ist auch die Sommerbräune verschwunden. Und die Versuche, die angenehme Hautfärbung zu behalten, laufen oft ins Leere. Als Faustregel gilt: Wer nur schwer braun wird, wird seine Bräune ebenso schnell wieder los. Dagegen kann man gar nichts tun – außer mit Selbstbräuner ein wenig "Farbe auf Zeit" herauszuholen. Wie lange Selbstbräuner hält, wie man Selbstbräuner richtig aufträgt und ob Selbstbräuner oder ein Besuch im Solarium schädlicher ist, erfahren Sie im Folgenden.

Wie funktioniert Selbstbräuner?

Selbstbräuner funktioniert in der Regel durch den Einsatz des synthetischen Zuckers Dihydroxyaceton (DHA). Der Bräunungseffekt auf der Haut entsteht, indem DHA auf der obersten Hautschicht mit Proteinen chemisch reagiert. Dadurch bildet sich ein Farbstoff, der dem Hautfarbstoff Melanin ähnlich ist.

Die Färbung der Haut ist meist nach einigen Stunden sichtbar.

Selbstbräuner und Solarium

Da die meisten Selbstbräuner keinen UV-Schutz enthalten, kann man nach dem Auftragen das Solarium ganz normal nutzen. Solarien stehen jedoch auch in der Kritik: Nutzt man regelmäßig die Sonnenbank, steigt nachweislich das Risiko für weißen Hautkrebs und Augenkrebs. Auch auf die Hautalterung hat der hohe Anteil an UV-A-Strahlung im Solarium einen negativen Einfluss.

Heutige Selbstbräuner sind im Vergleich zum Solarium weniger schädlich. Gänzlich unbedenklich für die Gesundheit sind aber auch sie nicht.

Um den Bräunungseffekt zu erzielen, enthalten Selbstbräuner den synthetischen Zucker Dihydroxyaceton. Dieser ist an sich nicht schädlich, kann aber im Laufe der Zeit zu Formaldehyd zerfallen. Dieser Stoff gilt als krebserregend.

Ist Selbstbräuner schädlich?

Der Anteil an DHA in Selbstbräunern beträgt mittlerweile nur noch circa zwei bis fünf Prozent. Dennoch sollte man Selbstbräuner nicht zu häufig verwenden und das Produkt vor allem auf geeignete Weise lagern: Bei Wärmeeinwirkung zerfällt DHA verstärkt zu Formaldehyd. Deshalb sollte man Selbstbräuner kühl lagern. Zudem ist es wichtig, das Verfallsdatum von Selbstbräuner zu beachten und diesen nicht länger als angegeben zu verwenden.

Auch Personen mit Hauterkrankungen, wie Psoriasis oder Neurodermitis sowie Menschen, die allergisch auf bestimmte Bestandteile von Kosmetik reagieren, sollten nur nach ärztlicher Rücksprache Selbstbräuner verwenden.

Selbstbräuner als Creme, Spray oder Mousse

Auf der Haut hält der Selbstbräuner am besten, wenn man mit Sport und anderen schweißtreibenden Aktivitäten ungefähr drei Stunden nach dem Auftragen wartet. Auch Duschen oder Baden bald nach dem Auftragen gefährdet den Sonnenlook. Ob Selbstbräuner als Creme, Spray oder Mousse ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Auch als Selbstbräunungsgel oder Selbstbräunungsmilch ist die Sonne aus der Tube zu haben.

Auf jeden Fall sollte man darauf achten, für das Gesicht nur einen speziellen Gesichts-Selbstbräuner und keinen Körperbräuner zu benutzen. Die Gesichtshaut ist noch pflegebedürftiger als die restliche Haut des Körpers und Gesichts-Selbstbräuner sind daher extra auf diese Bedürfnisse abgestellt.

Selbstbräuner ohne DHA

Es sind auch Selbstbräuner ohne DHA erhältlich. Diese funktionieren beispielsweise auf Basis von Karotten oder einem anderen synthetischen Zucker (Erythrulose), welcher langsamer zerfällt.

Wie lange hält Selbstbräuner auf der Haut?

Durch den Selbstbräuner werden lediglich Pigmente der obersten Hautschicht eingefärbt. Von dieser lösen sich täglich zahlreiche kleine Hautschuppen ab. Damit verliert sich auch der Bräunungseffekt schnell. Selbstbräuner hält in der Regel nur wenige Tage.

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Mit Selbstbräuner sonnen?

Man kann mit Selbstbräuner bedenkenlos in die Sonne gehen. Aber: Da Selbstbräuner nur die oberste Hautschicht färben, sind sie kein Lichtschutz. Diese Bräune schützt also nicht vor Schädigungen durch UV-Strahlung, wie einen Sonnenbrand.

Eine Ausnahme bilden Selbstbräuner, die auch einen UV-Schutz vorweisen. Dies ist dann auf der Packung ausgewiesen. Ist dies nicht der Fall oder der Lichtschutzfaktor des Selbstbräuners nur gering, sollte man aber in jedem Fall zusätzlich eine Sonnencreme auftragen.

Selbstbräuner richtig auftragen

Zwei Verhaltensweisen sind besonders wichtig, um Selbstbräuner richtig aufzutragen und so ein gutes Ergebnis zu erzielen und unregelmäßige Verfärbungen zu vermeiden.

Peeling gegen Flecken

Am besten lassen sich Selbstbräuner morgens nach dem Duschen auftragen. Durch das Duschen wurde das überflüssige Fett abgespült und die Haut durch Duschen und Frottieren leicht gepeelt. Trockene Hautschüppchen können mit einem Körperpeeling oder einem Luffa-Schwamm entfernt werden, denn auf glatter Haut hält die Farbe besonders gut, da sich sonst Selbstbräuner an den überschüssigen Hautschüppchen ansammeln kann. So kann ein unregelmäßiges Ergebnis enstehen. Vor allem Ellenbogen, Knien und Fersen können ohne Peeling schnell "scheckig" aussehen.

Beim Auftragen Handschuhe tragen

Selbstbräuner haben ein hohes Färbepotential. Ist die Haut erst einmal gebräunt, muss man die nächste Phase der Zellerneuerung abwarten, bis sich die Haut regeneriert hat und die gefärbten Hautzellen abgestoßen werden. Daher empfiehlt es sich, zum Auftragen des Selbstbräuners Handschuhe zu tragen oder auf jeden Fall sofort nach dem Auftragen die Hände gründlich zu waschen, ehe der Selbstbräuner die Handinnenflächen färbt.

Weitere Tipps zum Auftragen von Selbstbräunern

Möchten Sie Selbstbräuner richtig auftragen, können Sie auch diese Tipps beachten:

  • Damit die Bräune schön gleichmäßig wird, sollte man den Selbstbräuner in kleinen Portionen mit einem Schwamm auftragen. Beim ersten Mal lohnt sich ein leicht getönter Selbstbräuner. Durch dessen Eigenfärbung lässt sich leichter erkennen, an welchen Stellen man den Bräuner schon aufgetragen hat.
  • Damit vermeidet man, verschiedene Körperstellen unterschiedlich stark zu bräunen, weil dort unbewußt mehrmals eingerieben wurde. Das ist gerade an so herausragenden Stellen wie Ellenbogen und Knie wichtig, weil sie sonst sehr schnell wesentlich dunkler aussehen als der Rest des Körpers.
  • Etwas Bodylotion als Grundierung vor dem Auftragen einer sehr kleinen Menge Selbstbräuner sorgt für gleichmäßige Bräune an den Problemstellen. Augenbrauen und Haaransatz werden ausgespart, da der Selbstbräuner sonst dort hängen bleibt und ungleichmäßig tönt.
  • Nach dem Auftragen des Selbstbräuners sollte man mit dem Anziehen circa 30 Minuten warten, bis er vollständig in die Haut eingezogen ist. So vermeidet man Flecken auf der Kleidung. Aus Seide und synthetischen Stoffen lassen sich Selbstbräuner nämlich nur schlecht entfernen.
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