Frau mit hellem Hauttyp und Sonnenschirm
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Sonnenschutz – Welcher Hauttyp bin ich?

Von: Deutsches Grünes Kreuz e.V., Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.07.2021 - 14:47 Uhr

Klar, dass Top, Rock oder Hose und die neuen Sandalen mit vor die Tür müssen, wenn es in den nächsten Wochen an sonnigen Tagen raus geht. Aber fehlt da nicht noch was? Kappe und Sonnenbrille, ja. Und: Sonnenschutzmittel natürlich! Aber welches? Und von wo? Wir geben Ihnen hier praktische Tipps zum Sonnenschutz, die Ihrem Hauttyp entsprechen.

Sonnenschutz – die Eigenschutzzeit der Haut

Wenn es um die Auswahl des richtigen Sonnenschutzes geht, sollte man zunächst die Eigenschutzzeit (EZ) seiner Haut kennen: Die Zeitspanne, in der die Haut draußen sicher keinen Schaden, wie zum Beispiel einen Sonnenbrand, davon trägt.

Das sind bei Kindern etwa 5 Minuten. Bei Jugendlichen und Erwachsenen hängt die EZ vom Hauttyp ab:

  • Besonders Hellhäutige haben höchstens 10 Minuten Eigenschutz.
  • Sonnenempfindliche haben etwa 10 bis 20 Minuten Eigenschutz.
  • Normal Bräunende haben maximal eine halbe Stunde Eigenschutz.
  • Bei südländisch-dunkler Haut ist die Spanne länger. Maximal beträgt sie 90 Minuten.

Gebräunte Haut hat übrigens einen etwas höheren Eigenschutz als blasse, da der Anteil am Hautfarbstoff Melanin erhöht ist. Dieser bietet den Zellen eine gewisse Schutzfunktion

Lichtschutzfaktor: LSF oder SPF

Auf jeder Flasche oder Tube Sonnenschutzmittel steht eine Zahl, der LSF (Lichtschutzfaktor) beziehungsweise englisch SPF (Sun Protection Factor). Aber wie lange ist man mit einem bestimmten Schutzfaktor auf der sicheren Seite?

Zur Berechnung dient eine einfache Formel: Eigenschutzzeit (EZ) in Minuten x Lichtschutzfaktor (LSF) = Minuten, die man geschützt in der Sonne verbringen kann.

Ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, Ihre Haut entspricht dem Hauttyp I, mit einer Eigenschutzzeit von 10 Minuten. Wenn Sie sich nun mit einer Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 5 einschmieren, ist Ihre Eigenschutzzeit um das fünffache verlängert. Sie dürfen also 50 Minuten gefahrlos in der Sonne bleiben.
Wenn Ihre Haut allerdings noch absolut nicht an die Sonne gewöhnt ist, sollten Sie davon noch mal ein Drittel abziehen, was bedeutet, dass nur noch halbstündiges Sonnenbaden erlaubt ist, oder Sie besser zu einem höheren Lichtschutzfaktor greifen sollten.

Richtiger Umgang mit Sonnencreme

Sonnencreme sollte als dünner Film auf die Haut aufgetragen und nicht zu fest eingerieben werden. Dann wird die Eigenschutzzeit der Haut wirksam verlängert.

Mehrmaliges Nachcremen erhöht die Eigenschutzzeit der Haut jedoch nicht zusätzlich. Dennoch sollte man nicht auf das Nachcremen verzichten, denn Baden, Schwitzen, Sand und Abtrocknen, rubbeln den Film auf der Haut allmählich ab, auch bei wasserfester Sonnencreme.

Übrigens: Die Haut bräunt auch unter hohen Lichtschutzfaktoren. Greifen Sie also ruhig zu höheren LSF-Werten und gehen Sie auf Nummer Sicher.

Welcher Hauttyp bin ich?

Die Einteilung nach Hauttypen geht auf die Klassifikation des US-amerikanischen Dermatologen Thomas Fitzpatrick zurück. Um den Hauttyp zu bestimmen, werden unterschiedliche Faktoren, wie Haarfarbe, Augenfarbe oder die Neigung zu Sonnenbrand herangezogen.

Beim Ermitteln Ihres Hauttyps hilft der folgende Test. Wie lichtempfindlich ist Ihre Haut? Wählen Sie aus, was auf Sie zutrifft:

Merk­­mal / Haut­typIIIIIIIVVVI
Haar­­farbemit Rot­stichblondbrünettbraun, schwarzschwarzschwarz
Augen­farbehell­­blaublau, grünbraun, graubraun, graubraundunkel
Som­mer­­­spros­sensehr vielevielewenigekeinekeinekeine
Haut­­farbe un­­ge­bräuntsehr hellhellmittelbräun­lichdunk­lerdun­kel
Sonnen­­­brandsehr schnellschnellseltenseltenkaumsehr selten
Bräu­nungnierelativ schnellmittelschnellsehr schnell/
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Auswertung: Welcher Hauttyp sind Sie?

Für die Auswertung ist entscheidend, welche Spalte Sie am ehesten beschreibt. Auch wenn keine eindeutige Zuordnung zu einer Spalte möglich ist, können Sie also mithilfe des Fototyp-Tests zumindest eine Tendenz entwickeln.

Überwiegend Antwort I: Hauttyp I

Sie haben eine sehr sonnenempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von höchstens 5 bis 10 Minuten. Schützen Sie Ihre Haut mit Sonnencreme mit LSF 40 oder 50+, vor allem, wenn Sie in den Urlaub fahren. Meiden Sie die pralle, intensive Sonne.

Überwiegend Antwort II: Hauttyp II

Sie haben eine sonnenempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von 10 bis 20 Minuten. Gewöhnen Sie die Haut langsam an die Sonne. Schützen Sie Ihre Haut auch, wenn Sie schon ein wenig gebräunt ist. Empfehlenswert: LSF 25 bis 40.

Überwiegend Antwort III: Hauttyp III

Sie haben eine wenig sonnenempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von 20 bis 30 Minuten. Doch auch Sie sollten Ihre Haut nicht überschätzen. Benutzen Sie anfangs eine Creme mit LSF 25, später können Sie zu niedrigeren Faktoren greifen.

Überwiegend Antwort IV: Hauttyp IV

Sie haben eine sonnenunempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von 30 bis 40 Minuten. Sie werden braun, sobald die Sonne auf Ihre Haut scheint. Bei sehr langem Aufenthalt in der Sonne oder bei sehr intensiver Sonneneinstrahlung sollten Sie Ihre Haut dennoch schützen. Dafür reichen Cremes mit einem LSF 10 oder 20 aus.

Überwiegend Antwort V: Hauttyp V

Ihre Haut ist wenig sonnenempfindlich. Die Eigenschutzzeit Ihrer Haut beträgt circa 90 Minuten. Auch wenn Sie nicht so schnell einen Sonnbrand bekommen, sollten Sie Ihre Haut mit einer Sonnencreme mit LSF 10 bis 15 schützen.

Überwiegend Antwort VI: Hauttyp VI

Sie haben ein geringes Risiko, Sonnenbrand zu bekommen. Die Eigenschutzzeit Ihrer Haut beträgt 90 Minuten. Hellere Hautflächen, wie Lippen oder die Innenseiten der Hände, sollten aber dennoch mit Sonnencreme LSF 10 bis 15 geschützt werden.

Sonnenschutz heißt nicht nur Sonnencreme

Neben der richtigen Auswahl und der ausreichenden Verwendung von Sonnencreme sollten Sie auch daran denken, sich durch entsprechende Kleidung vor der Sonne zu schützen. Eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung bewahren Ihre Augen und Ihren Kopf vor der direkten Sonneneinstrahlung. Dieser Schutz ist auch für dunklere Hauttypen wichtig, denn damit beugen Sie auch einem Sonnenstich vor.

Vergessen Sie nicht, dass man sich auch im Wasser leicht einen Sonnenbrand holen kann. Und auch wenn es windig oder bewölkt ist, sollten Sie die Intensität der Sonne nicht unterschätzen. Halten Sie sich zudem vor allem zur Mittagszeit möglichst im Schatten auf – auch dort können Sie sich bräunen.

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