Zika-Virus: Übertragung durch die Ägyptische Tigermücke
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Was ist das Zika-Virus?

Von: Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 14.04.2016 - 12:04 Uhr

Das Zika-Virus (ZIKV) ist ein erstmals in Ostafrika nachgewiesenes Virus, das von Stechmücken übertragen wird. Während eine Zika-Infektion für gesunde Erwachsene überwiegend ungefährlich ist und meist keine oder nur milde Symptome auslöst, kann eine Infektion während der Schwangerschaft bei dem Fötus schwere Schäden verursachen.

Übertragung durch Mücken

Übertragen wird das Virus hauptsächlich von der Gelbfiebermücke, auch bekannt als Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti), die in allen tropischen und manchen subtropischen Ländern vorkommt. Zudem besteht die Vermutung, dass auch andere Mückenarten der Gattung Aedes, wie beispielsweise die Asiatische Tigermücke, Menschen mit dem Virus infizieren können.

Vereinzelt wurden auch Fälle einer sexuellen Übertragung des Zika-Virus oder einer Ansteckung während der Geburt (von der Mutter zum Kind) beschrieben. Auch infolge von Bluttransfusionen kam es zu der Erkrankung. Ob eine Infektion durch Urin oder Speichel möglich ist, ist bislang noch nicht bekannt.

Symptome einer Zika-Infektion

Eine Infektion mit dem Zika-Virus verursacht ähnliche Symptome wie andere durch Mücken übertragene Krankheiten, zum Beispiel das Dengue-Fieber. Im Vergleich fallen Zika-Infektionen aber deutlich milder aus. Zu den Anzeichen zählen:

Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung mit dem Virus bis zum Auftreten der Symptome, beträgt in der Regel drei bis zwölf Tage. Die Beschwerden dauern meist wenige Tage bis zu einer Woche an.

Es wird davon ausgegangen, dass bei etwa vier von fünf Infizierten überhaupt keine Symptome auftreten. Meist heilt die Infektion ohne weitere Folgen wieder ab.

Behandlung einer Zika-Infektion

Da es derzeit keine spezielle Therapie gegen das Zika-Virus gibt, erfolgt nur eine Behandlung der Symptome. In der Regel werden Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente verabreicht. Außerdem werden Ruhe und das Trinken ausreichender Flüssigkeitsmengen empfohlen.

Auslöser von Folgeerkrankungen?

Das Zika-Virus ist für einen gesunden Erwachsenen in der Regel ungefährlich. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass das Virus das Guillain-Barré-Syndrom – eine Lähmungen verursachende Nervenerkrankung – auslösen kann.

Hinzu kommen Spekulationen über einen Zusammenhang mit der Entstehung weiterer Folgeerkrankungen, beispielsweise einer Rückenmarks- oder Hirnhautentzündung, die in Einzelfällen nach einer Zika-Infektion beobachtet wurden.

Zika-Infektion in der Schwangerschaft

Es gilt als erwiesen, dass eine Zika-Infektion im ersten Drittel der Schwangerschaft bei dem ungeborenen Baby Mikrozephalie, eine Fehlbildung des Gehirns, auslösen kann.

In den Risikogebieten konnte eine steigende Anzahl von Mikrozephalie-Fällen bei Neugeborenen beobachtet werden. Unklar ist jedoch noch, wie häufig eine Ansteckung mit dem Virus bei Babys tatsächlich eine Mikrozephalie zur Folge hat.

Die erkrankten Kinder kommen mit einem deutlich kleineren Kopf und einem meist unterentwickelten Gehirn zur Welt.

Schutz vor Ansteckung

Bislang existiert keine Impfung gegen das Zika-Virus. Als Schutzmaßnahme werden daher – insbesondere für Schwangere – nach Möglichkeit das Meiden der Risikoregionen sowie allgemeine Methoden zur Abwehr von Moskitos empfohlen.

Da vermutlich auch eine sexuelle Übertragung möglich ist, wird auch der Gebrauch von Kondomen empfohlen.

Wer eine Zika-Infektion überstanden hat, gilt danach als immun gegen eine erneute Infektion mit dem Virus.

Herkunft und Verbreitung des Zika-Virus

Das Virus wurde 1947 erstmals bei einem Rhesusaffen im Zika Forest in Uganda isoliert und erhielt dadurch seinen Namen. Es gibt zwei Linien des Zika-Virus: die afrikanische und die asiatische Linie. Das Virus gehört zur Gattung Flavivirus, der verschiedene Viren zugeordnet werden, die durch Zecken oder Stechmücken übertragen werden. Dazu zählen unter anderem die Viren, die Gelbfieber, FSME und das Dengue-Fieber verursachen.

Bei Menschen wurde das Zika-Virus zum ersten Mal 1952 in Uganda und Tansania nachgewiesen. Bis 2007 kam es bei Menschen ausschließlich in Afrika und Südostasien zu Infektionen. Seit Anfang 2015 wurde das Virus gehäuft in Mittel- und Südamerika, vor allem in Brasilien und Kolumbien, beobachtet.

Durch Reisende gelangte das Zika-Virus auch in andere Gegenden, wodurch es mittlerweile in zahlreichen Ländern unter Reiserückkehrern zu Fällen des Zika-Fiebers kam. Es sind jedoch keine Fälle einer Übertragung in Deutschland bekannt.