Frau hat Schmerzen durch Hüftdysplasie
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Hüftdysplasie: Bei Erwachsenen Operation notwendig

Von: Dr. med. Jana Wittkowski (Ärztin)
Letzte Aktualisierung: 10.07.2019 - 14:12 Uhr

Eine Hüftdysplasie ist eine angeborene Entwicklungsstörung der Hüfte, die in der Regel bei Babys mittels Ultraschall erkannt wird und bei richtiger Therapie meist folgenlos ausheilt. Eine sogenannte Restdysplasie, bei der sich die Hüfte trotz Behandlung im Kindesalter nicht richtig entwickelt, ist heutzutage relativ selten. Wird eine Hüftdysplasie bei Kindern jedoch übersehen oder zu spät behandelt, kann es zu schweren Folgenschäden kommen.

Unbehandelt droht Gelenkverschleiß

Häufig tritt dann schon bei jungen Erwachsenen ein vorzeitiger Verschleiß des Hüftgelenks (Coxarthrose) auf. Nicht selten wird sogar schon früh ein Gelenkersatz notwendig. Bei uns erfahren Sie, welche Symptome eine Hüftdysplasie bei Erwachsenen verursacht und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Hüftdysplasie: Symptome teils erst spät

Eine unerkannte Hüftdysplasie kann unter Umständen erst im Erwachsenenalter zu erstmaligen Beschwerden führen. Meist kommt es dann zunächst beim Sport oder bei starken Belastungen zu Schmerzen in der Leiste oder in der seitlichen Hüfte. Auch plötzliche Gelenkblockaden, ein Instabilitätsgefühl oder ein "Wegknicken" des Gelenks können auftreten.

Hüftschmerzen bei Arthrose

Wird die Hüftdysplasie nicht behandelt, kann das Hüftgelenk dauerhaft geschädigt werden. Denn durch die Fehlbelastung der Gelenkflächen verschleißt das Gelenk sehr schnell – unter Umständen kommt es schon vor dem 40. Lebensjahr zu einer schmerzhaften Hüftgelenksarthrose.

Dies äußert sich dann durch starke Schmerzen bei kleinsten Belastungen sowie bei langem Sitzen und Stehen. Meist ist zudem die Beweglichkeit der Hüfte vermindert und die Gehfähigkeit eingeschränkt. Häufig sind die Betroffenen dadurch in ihrem Alltag stark eingeschränkt und auf Schmerzmittel angewiesen.

Diagnose "Hüftdysplasie" durch Röntgenbild

Bei Erwachsenen kann eine Hüftdysplasie meist leicht durch ein Röntgenbild diagnostiziert werden. Darin lassen sich Form und Stellung des Hüftgelenks gut beurteilen. Zudem lässt sich erkennen, ob bereits eine Arthrose der Hüfte vorliegt.

Durch eine Erfragung der Symptome (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung kann der Arzt die Schwere der Beschwerden abschätzen, um die richtige Behandlungsmethode auszuwählen.

Therapie: OP in der Regel notwendig

Im Gegensatz zu Babys müssen Erwachsene mit Hüftdysplasie in der Regel operiert werden. Denn die Fehlstellung des Hüftgelenks muss behoben werden, um eine weitere Schädigung des Gelenks zu verhindern. Dafür gibt es verschiedene Operationsverfahren, die darauf abzielen, den Hüftkopf besser in die Pfanne "einzupassen" und so eine möglichst natürliche Gelenkstellung zu erreichen.

Am häufigsten wird die sogenannte Triple-Osteotomie nach Tönnis durchgeführt. Dabei werden Darmbein, Schambein und Sitzbein durchtrennt und in einer veränderten Position wieder befestigt. Dadurch wird die fehlgebildete Hüftpfanne umgeformt, sodass sie den Hüftkopf besser umschließen kann.

Gelenkersatz bei Hüftdysplasie

Der Erfolg der operativen Behandlung einer Hüftdysplasie bei Erwachsenen ist maßgeblich davon abhängig, wie stark das Hüftgelenk bereits geschädigt ist. Besteht noch keine oder lediglich eine geringe Arthrose, können die Beschwerden durch die Operation deutlich gelindert werden.

Bei ausgeprägtem Verschleiß ist jedoch unter Umständen ein künstliches Hüftgelenk die einzige Möglichkeit, um als Erwachsener mit Hüftdysplasie auf Dauer schmerzfrei zu leben.

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