Schienbein mit Knochenhautentzündung
© Karolina Grabowska / Kaboompics

Knochenhautentzündung am Schienbein

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.09.2020 - 10:28 Uhr

Eine Knochenhautentzündung tritt besonders häufig am Schienbein auf. In erster Linie sind Läufer, Ballsportler und Tänzer betroffen, da bei ihnen die Knochenhaut am Schienbein stark gereizt wird. Zur Behandlung sind Kühlkompressen sowie entzündungshemmende Salben empfehlenswert. Am wichtigsten ist es jedoch, dass die entzündete Knochenhaut am Schienbein ausgiebig geschont wird. 

Überbelastung als Ursache

Eine Knochenhautentzündung am Schienbein ist meistens die Folge einer Überbelastung. Oft tritt sie bei Laufanfängern auf, die auf harten Untergründen wie Asphalt trainieren und keine ausreichend gedämpften Sportschuhe besitzen. Aber auch in Sportarten wie Basketball oder Volleyball sowie Disziplinen wie Weit- oder Hochsprung sind Probleme mit der Knochenhaut aufgrund des häufigen Abspringens und Landens keine Seltenheit. 

Neben unzureichend gedämpften Sportschuhen können noch weitere Ursachen hinter der Überbelastung stecken: Beispielsweise kann sich ein Wechsel des Bodenbelages, etwa von der Halle ins Freie, negativ auswirken. Auch Veränderungen an der Lauftechnik sowie Fußfehlstellungen können zu Problemen mit der Knochenhaut führen. Weiterhin kommen das Tragen von neuen Schuhen oder unpassenden Einlagen sowie das häufige Trainieren in Spikes oder Stollenschuhen als Auslöser in Frage. 

Schmerzen als Symptom

Durch die Entzündung der Knochenhaut treten starke Schmerzen auf, die sich besonders an der Vorderseite des Schienbeins bemerkbar machen. Typischerweise sind die Schmerzen zu Beginn der Bewegung am stärksten ausgeprägt, oft verspürt man schon nach kurzer Zeit einen stechenden Schmerz. Meist treten die Beschwerden beim nächsten Training erneut auf, zum Teil schmerzen die Schienbeine aber auch in Ruhe. 

Neben den Schmerzen kann es bei einer Knochenhautentzündung auch noch zu weiteren Symptomen kommen. So können Schwellungen und Ödeme am Schienbein auftreten. Darüber hinaus ist die entzündete Stelle häufig gerötet und fühlt sich warm an. 

Knochenhautentzündung am Schienbein behandeln

Bei einer Knochenhautentzündung am Schienbein sollten Sie so lange mit dem Training pausieren, bis die Symptome abgeklungen sind. Dies ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn die Schmerzen nicht nur beim Trainieren, sondern auch beim normalen Gehen auftreten.

Die Schmerzen können durch entzündungshemmende Medikamente und regelmäßiges Kühlen der Schienbeine gelindert werden.

5 Tipps für das Training nach der Knochenhautentzündung

Bei einer Knochenhautentzündung am Schienbein ist es wichtig, dass Sie Ihr Training nach einer ausreichend langen Pause nur langsam steigern. Trainieren Sie zu Beginn weder zu lange noch zu häufig. Treten Schmerzen auf, brechen Sie das Training ab und legen Sie erneut eine Ruhepause ein.

Um in Zukunft Probleme zu vermeiden, sollten Sie Ihr Training einmal genau unter die Lupe nehmen:

  1. Überprüfen Sie Ihre Schuhe: Vielleicht ist es an der Zeit, sich neue Sportschuhe mit einer besseren Dämpfung zu gönnen. Spikes oder Stollenschuhe sollten Sie nur gelegentlich zum Trainieren verwenden.
  2. Lassen Sie von einem Orthopäden Ihre Fußstellung sowie Ihre Lauftechnik überprüfen – unter Umständen brauchen Sie Einlagen. Haben Sie bereits Einlagen, sollten Sie den Sitz kontrollieren lassen.
  3. Versuchen Sie vor allem auf weichem Untergrund, etwa auf Waldwegen, zu trainieren.
  4. Gönnen Sie sich zwischen den einzelnen Trainingseinheiten genügend Zeit zur Regeneration.
  5. Führen Sie regelmäßig Übungen zur Dehnung und Kräftigung der Scheinbeinmuskulatur durch.