Magenschonende Ernährung bei Gastritis
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Ernährungstipps bei Gastritis

Von: Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 04.10.2019 - 12:51 Uhr

Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Betroffene leiden oftmals unter Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit oder Völlegefühl. Magenschleimhautentzündungen treten sowohl in akuter als auch in chronischer Form auf. Die richtige Ernährung kann helfen, den geschädigten Magen zu entlasten und der Krankheit dauerhaft vorzubeugen.

Fasten lindert akute Gastritis

Eine akute Gastritis wird oft durch äußere Einflüsse wie Stress, Nikotin, Medikamente, Alkohol oder magenreizende Ernährung ausgelöst. Durch den entstehenden Überschuss an Magensäure wird die Schleimhaut angegriffen. Meist klingt die Entzündung von selbst ab, wenn sich die Magenschleimhaut beruhigt hat.

Um dies zu unterstützen, können Betroffene ein bis zwei Tage lang fasten. Dabei sollten sie genügend trinken – ideal sind stilles Wasser oder lauwarmer Kräutertee. Wer nicht komplett auf Nahrung verzichten möchte, kann zu Zwieback, Haferflocken oder Gemüsesäften greifen. Nach dem Fasten ist zunächst Schonkost ratsam.

Schonkost entlastet den Magen

Schonkost entlastet den angegriffenen Magen, da sie die Säureproduktion nicht anregt. Optimal sind zum Beispiel Kartoffelbrei, Zwieback, geriebene Äpfel, Bananen und andere basische Obstsorten. Haferflocken oder -brei sind besonders empfehlenswert, denn die darin enthaltenen Schleimstoffe unterstützen die Magenschleimhaut.

Nach einigen Tagen Schonkost können Betroffene wieder normal essen, sollten dabei jedoch weiterhin aggressive Lebensmittel – wie zum Beispiel Kaffee, scharfes Essen oder fetthaltige Gerichte – meiden.

Ernährung bei chronischer Gastritis

Abhängig von der Ursache werden drei Formen der chronischen Gastritis unterschieden. Bei den Typen A und C wirken Schonkost und eine generell magenfreundliche Ernährung den Symptomen entgegen. Wichtig ist hierbei, zu beobachten, welche Nahrungsmittel die Beschwerden auslösen und gegebenenfalls auch Allergien oder Intoleranzen auszuschließen.

Als Auslöser der Typ B Gastritis, der häufigsten Form der chronischen Magenschleimhautentzündung, gilt das Bakterium Helicobacter pylori. Dessen Vermehrung kann durch probiotische Joghurts sowie frische Brokkoli-, Rettich- und Radieschensprossen gehemmt werden, weshalb diese Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen sollten.

Gastritis vorbeugen

Egal ob akute oder chronische Gastritis: Neben der Vermeidung von Stress hilft eine dauerhaft gesunde Ernährung, der Krankheit vorzubeugen. Wichtige Grundregeln sind:

  1. Viele kleine Mahlzeiten regen die Magensäureproduktion weniger an und sind daher empfehlenswert.
  2. Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich. So bereiten Sie die Verdauung besser vor und entlasten den Magen.
  3. Die Mahlzeiten sollten weder zu heiß noch zu kalt sein.
  4. Verwenden Sie frische oder getrocknete Kräuter und keine scharfen Gewürze sowie wenig Salz und Zucker.

Tipps für magenschonende Ernährung

Eine vollwertige, ballaststoffreiche, säure- und fettarme Ernährung schont den Magen und schützt die Magenschleimhaut vor Entzündungen. Gut verdaulich sind beispielsweise:

Magenreizende Lebensmittel

Folgende Lebensmittel belasten die Magenschleimhaut und sollten daher nicht auf Ihrem Ernährungsplan stehen:

  • Gebratenes, Geräuchertes und Frittiertes
  • fettes Essen, zum Beispiel Fleisch, Fisch
  • fette Milchprodukte (zum Beispiel Vollmilch, Sahne, reife oder fette Käsesorten, Schimmelkäse oder reifer Camembert)
  • Brot und Backwaren
  • Knabbereien und Süßigkeiten
  • Nüsse, unreifes Obst, Zitrusfrüchte und Avocados
  • blähendes Gemüse wie Kohl, Lauch, Hülsenfrüchte, Paprika oder Zwiebeln
  • scharfe Gewürze

Kaffee, zu heiße oder zu kalte Getränke und Alkohol reizen den Magen stark und können sogar eine Gastritis auslösen. Auch schwarzer Tee, Milchgetränke mit hohem Fettanteil, Softdrinks und kohlensäurehaltige Getränke beanspruchen die Magenschleimhaut.

Was trinken bei Gastritis?

Gut verträglich sind stilles Wasser, Tee, Getreidekaffee, Gemüsesäfte und verdünnte Obstsäfte, die nicht zu säurehaltig sind. Auch grüne Smoothies sind empfehlenswert. Mixt man beispielsweise zwei verschiedene Blattgemüse (zum Beispiel Spinat, Rucola, Bärlauchblätter oder Salate) mit Wasser, einer Banane und einem Löffel Kokosfett, erhält man ein nährstoffreiches Getränk, das den Magen gegen Gastritis stärkt.

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