Frau mit Migräne
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Migräne mit Aura

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.09.2020 - 10:28 Uhr

Eine Migräne-Attacke kann mit oder ohne Aura auftreten. Die Aura macht sich in der Regel vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen bemerkbar. Dabei treten Symptome auf, die denen einer neurologischen Erkrankung ähneln. Typisch sind beispielsweise Sehstörungen – häufig ist bei den Betroffenen das Sichtfeld eingeschränkt oder sie sehen Lichtblitze vor den Augen. Bislang gibt es keine Therapie gegen die Aura an sich. Allerdings kann die eigentliche Migräne-Attacke durch ein schnelles Eingreifen oftmals abgemildert werden.

Ursache noch ungeklärt

Etwa 15 bis 30 Prozent aller Migräne-Patienten leiden unter Migräne mit Aura. Das bedeutet, dass es bei ihnen nicht nur zu attackenartigen Kopfschmerzen kommt, sondern auch weitere Symptome wie beispielsweise Seh- oder Sprachstörungen auftreten können.

Die genauen Ursachen einer Migräne konnten bislang noch nicht endgültig geklärt werden. Da oftmals mehrere Familienmitglieder betroffen sind, geht man jedoch davon aus, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Auch bei Migräne mit Aura ist die Ursache noch nicht zweifelsfrei bekannt. Fest steht, dass bei den Betroffenen bestimmte Areale im Gehirn schlechter durchblutet werden. Daneben sind jedoch auch noch andere Ursachen denkbar.

Migräne erkennen

Symptome einer Migräne mit Aura

Eine Aura tritt häufig vor dem eigentlichen Migräne-Anfall auf – sie ist sozusagen ein Vorbote der Kopfschmerzattacke. Seltener machen sich die Beschwerden zusammen mit den Kopfschmerzen bemerkbar. Typischerweise bilden sich die Symptome innerhalb von fünf bis zehn Minuten aus und klingen nach circa einer Stunde wieder ab.

Charakteristischerweise leiden die Patienten an neurologischen Störungen wie:

  • Sehstörungen
  • Störung der Sensorik (Gefühlsstörungen, Lähmungen)
  • Störung der Balance (Gleichgewichtsstörungen)
  • Störung der Sprache

Da solche Symptome auch im Rahmen eines Schlaganfalls auftreten können, sollten sie – besonders beim erstmaligen Auftreten – unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Sehstörungen als typisches Symptom

Am häufigsten kommt es bei Migräne mit Aura zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Sehstörungen: Einige Betroffenen sehen Lichtblitze oder schillernde Farben vor Augen, bei anderen fällt ein Teil des Gesichtsfeldes aus. Manche Patienten klagen auch über das Sehen von Doppelbildern. In besonders schlimmen Fällen kann ein Auge vorübergehend erblinden.

Generell wird bei Sehstörungen zwischen positiven und negativen Symptomen unterschieden. Während bei ersteren ein zusätzlicher Reiz erscheint – beispielsweise eine flimmernde, gezackte Figur – fällt bei letzteren ein Teil des Gesichtsfeldes aus (blinder Fleck). Ein solcher blinder Fleck bleibt oftmals nicht an einem Ort, sondern wandert über das Gesichtsfeld.

Migräne mit Aura: Was tun?

Gegen die Migräne-Aura an sich gibt es bislang keine wissenschaftlich fundierte Behandlung. So können weder Migräne- noch Schmerzmittel die Aura unterbrechen. Einige Studien deuten darauf hin, dass Nasensprays mit Ketamin die auftretenden Symptome beenden können. Auch ohne Behandlung klingt die Aura jedoch in der Regel innerhalb von kurzer Zeit von selbst wieder ab.

Treten typische Aura-Symptome auf, können Sie durch schnelles Reagieren die meist nachfolgende Kopfschmerzattacke abmildern:

  • Nehmen Sie rechtzeitig Schmerzmittel oder Medikamente gegen Übelkeit ein.
  • Ziehen Sie sich an einen ruhigen, abgedunkelten Ort zurück und entspannen Sie sich oder versuchen Sie zu schlafen.
  • Achtung: Warten Sie mit der Einnahme starker Medikamente wie Triptanen allerdings, bis die Aura vorbei ist.

Gegen die nachfolgenden Kopfschmerzen helfen genau dieselben Wirkstoffe wie bei einer normalen Migräne auch.