Brennnessel
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Brennnessel

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 23.10.2018 - 14:50 Uhr

Die Große Brennnessel ist in Europa und Asien beheimatet, die Kleine auf der gesamten Nordhalbkugel. Beide Arten wurden als Unkraut in vielen Ländern der Erde eingebürgert. Das Drogenmaterial stammt aus Wildvorkommen in Bulgarien und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas.

Brennnessel in der Pflanzenheilkunde

In der Pflanzenheilkunde werden alle Teile der Brennnessel verwendet. Am häufigsten kommen die ganzen oder geschnittenen, getrockneten Blätter (Urticae folium) sowie die ganzen oder geschnittenen, getrockneten oberirdischen Teile der Pflanze (Urticae herba) zum Einsatz.

Bei Beschwerden beim Wasserlassen werden vorwiegend die Wurzeln der Pflanze (Urticae radix) verwendet. Die Früchte oder auch "Samen" der Brennnessel (Urticae fructus) nutzt man nur in der Volksmedizin.

Merkmale der Brennnessel

Brennnessel ist eine mehrjährige, bis zu 1,5 m hohe Staude, die charakteristische, eiförmig zugespitzte, graugrüne Blätter mit deutlich gesägtem Rand trägt. Die Blätter tragen Brenn- und Borstenhaare, die beim Anfassen auf der Haut ein Brennen verursachen. Darauf basiert auch der Gattungsname Urtica, der sich vom lateinischen "urere" (zu deutsch: "brennen") ableitet.

Auch die Kleine Brennnessel (Urtica urens L.), die nur etwa 50 cm hoch wird, wird häufig in der Pflanzenheilkunde verwendet. Im Unterschied zur Kleinen Brennnessel sind die Blütenstände bei der Großen Brennnessel länger als die Blattstiele. Die länglichen Blütenrispen sind bei den männlichen Pflanzen gelblich, bei den weiblichen Exemplaren weißlich bis hellviolett.

Merkmale der Brennnesselblätter

Brennnesselkraut besteht aus den stark geschrumpften, auf der Oberseite schwarz-grünen, unterseitig hellgrünen Blättern mit vereinzelten Brennhaaren sowie den grün-braunen, stark gefurchten Stängelstückchen. Vereinzelt kommen auch Teile der grünen Blütenrispen vor. Der Anteil an Blütenständen darf bei Brennnesselblättern und -kraut höchstens 2 %, der Anteil an Stängelteilen höchstens 5 % betragen.

Das Drogenmaterial der Brennnesselwurzel besteht aus unregelmäßig gebogenen, etwa 5 mm dicken graubraunen Wurzelstücken mit deutlicher Längsfurchung. Die Wurzel ist im Querschnitt hohl, die Schnittfläche ist weiß.

Geruch und Geschmack der Pflanze

Brennnesselblätter verströmen nur einen sehr schwachen Geruch, die Wurzel ist geruchlos. Der Geruch der Brennnesselfrüchte erinnert an Karotte.

Weder Brennnesselblätter noch Brennnesselkraut, die Früchte oder die Wurzel weisen einen besonders charakteristischen Geschmack auf.