Faulbaum – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 16.10.2018 - 17:37 Uhr

Faulbaumrinde gehört zu den sogenannten Anthranoiddrogen, bei denen die abführende Wirkung im Unterschied zu den Quelldrogen biochemisch und nicht physikalisch bedingt ist. Die freien Anthrachinone und Anthranoidglykoside werden im Darm bakteriell gespalten und führen dort zu einem verminderten Transport von Wasser ins Blut und gleichzeitig zu einer vermehrten Sekretion von Chlorid und nachfolgend Wasser in den Darm hinein.

Durch die Volumenzunahme im Darm kommt es zur Anregung der Darmbewegung und schnelleren Entleerung.

Faulbaum: Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Faulbaumpräparaten kann es in Einzelfällen zu krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden kommen, die eine Dosisreduktion erforderlich machen.

Wenn Faulbaumrinde zu lange oder in zu hoher Dosierung eingenommen wird, so sind Elektrolytstörungen, insbesondere Kaliumverluste, möglich. Der Kaliumverlust kann Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche zur Folge haben.

Auch harmlose Pigmenteinlagerungen in die Darmschleimhaut können vorkommen, jedoch bilden sich diese nach Absetzen des Mittels wieder zurück.

Bei chronischem Gebrauch von Faulbaumpräparaten kann es zu Kaliummangel und in der Folge zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Wechselwirkungen von Faulbaum

Medikamente gegen funktionelle Herzbeschwerden wie Herzglykoside und Antiarrhythmika sollten deshalb nicht zusammen mit Faulbaumpräparaten eingenommen werden, da die Medikamentenwirkung sonst beeinflusst werden kann. Die Kombination mit verschiedenen harntreibenden Mitteln (Thiazidiuretika), Nebennierenrindensteroiden und Süßholzwurzel kann den Kaliumverlust noch verstärken.