Rhabarber – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 09.11.2018 - 16:38 Uhr

Anthranoidglykoside werden bei Aufnahme im Dickdarm von Bakterien gespalten. Die Spaltprodukte bewirken vor Ort einen verminderten Transport von Flüssigkeit aus dem Darm ins Blut und gleichzeitig einen vermehrten Transport von Chlorid und nachfolgend Wasser in den Darm. Durch das vermehrte, flüssigere Darmvolumen wird die Bewegung des Darms angeregt und die Darmentleerung gefördert.

Die abführende Wirkung wurde bei Einzeldosen ab 0,1 g beobachtet.

Rhabarber: mögliche Nebenwirkungen

In Einzelfällen wurden bei der Einnahme von Rhabarberwurzel krampfartige Magen-Darm-Beschwerden beobachtet. In diesem Fall muss eine Dosisreduktion erfolgen. Daneben kann es zu einer Gelb- oder Rotbraunverfärbung des Urins kommen.

Bei chronischem Einsatz und Missbrauch der Droge können schwere Elektrolytverluste auftreten. Dabei kann insbesondere der Kaliummangel zu Störungen der Herzfunktion und Muskelschwäche führen.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Blut im Urin (Hämaturie) und eine harmlose Pigmenteinlagerung in die Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli). Bei zu langer Anwendung von Rhabarberwurzel kann es zu einer Verstärkung der Darmträgheit kommen.

Wechselwirkungen mit Rhabarberwurzel

Bei chronischem Gebrauch und Missbrauch von Rhabarberwurzel sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Nebennierenrindensteroiden, bestimmten harntreibenden Mitteln (Thiaziddiuretika) und Süßholzwurzel kann es zu schweren Kaliumverlusten kommen.

Dies kann zu Herzrhythmusstörungen führen, die Wirkung von Herzglykosiden (herzstärkende Mittel) verstärken und die Wirkung von Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) ebenfalls beeinflussen. Deshalb sollten die genannten Mittel nicht zusammen mit Rhabarberwurzel eingenommen werden.