Frau schaut nach Inhaltsstoffen in Kosmetik
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Inhaltsstoffe in Kosmetik – worauf die Haut reagiert

Von: Sabrina Haas (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 13.09.2016 - 09:39 Uhr

In den meisten Badezimmern ist Kosmetik in einer Vielzahl an verschiedenen Produkten zu finden. Ganz gleich ob für das Gesicht, die Hände, die Haare oder den Körper, eines haben diese Produkte gemeinsam: Sie werden zur Pflege und für die eigene Schönheit eingesetzt. Doch einige Inhaltsstoffe können statt Wohlbefinden auch Allergien auslösen. Die Haut wird dann nicht sanft gepflegt, sondern leidet und macht sich durch Ausschläge, Schwellungen, Flecken oder Juckreiz bemerkbar.

Hautprobleme durch Kosmetik?

Bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten werden dafür verantwortlich gemacht, dass sie Allergien und Entzündungen der Haut hervorrufen können. Doch eines vorweg: Bei einer Allergie spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Es kommt nicht nur auf den Inhaltsstoff selbst an, sondern etwa auch in welcher Konzentration er in der Kosmetik vorhanden ist.

Auch die Reaktion auf den Inhaltsstoff kann von Person zu Person ganz unterschiedlich sein. Die Stärke einer Hautirritation hängt nämlich unter anderem auch mit der Beschaffenheit der eigenen Haut zusammen. Ist die Haut eher dick oder dünn, generell eher empfindlich oder robust?

Vorsicht ist auf alle Fälle im Einsatz von Kosmetik bei Kindern geboten, denn Kinderhaut ist wesentlich durchlässiger und reagiert oft weitaus empfindlicher als die Haut von Erwachsenen.

Konservierungsmittel und Duftstoffe oft Übeltäter

Zu den häufigsten Allergieauslösern in der Kosmetik zählen Konservierungsmittel und Duftstoffe. Doch auch hier ist wieder maßgebend, woraus diese Inhaltsstoffe jeweils bestehen. Kosmetikprodukte, die in großer Anzahl hergestellt werden, sind meist mit tierischen Fetten, synthetischen Duftstoffen und vielen chemischen Zusätzen wie etwa Emulgatoren und Stabilisatoren angereichert. Auch hochwertige Kosmetik besteht aus Fetten, Ölen und Duftsoffen, die Rohstoffe werden hier allerdings auf pflanzlicher Basis zugefügt.

Aber auch Naturkosmetik kann Allergien auslösen. Denn gerade Menschen, die zu Allergien neigen, können auch auf die einzelnen Pflanzenextrakte reagieren. Gerade wer schon unter Heuschnupfen oder Lebensmittelallergien leidet, hat ein größeres Risiko ebenfalls auf pflanzliche Extrakte, die direkt mit der Haut in Berührung kommen, empfindlich zu reagieren.

Tests bringen Klarheit

Wer weiß, dass er empfindlich ist, kann mit einem kleinen Test an der Armbeuge eine mögliche Reaktion des Körpers ersehen. Dazu wird die Kosmetik einfach auf die Haut in der Armbeuge aufgetragen. Die Haut ist hier extrem dünn und sensibel. Wird das getestete Kosmetikprodukt an der Haut in der Armbeuge vertragen, kann es in der Regel auch am ganzen Körper verwendet werden.

Ein exaktes und verbindliches Ergebnis kann natürlich nur mittels eines Allergietests durch einen Hautarzt getroffen werden. Doch zunächst ist es gar nicht mal so einfach, eine Reaktion der Haut einem bestimmten Produkt zuzuordnen.

Schließlich benutzen gerade Frauen über den Tag verteilt viele verschiedene Kosmetika. Zumal die Haut nicht unbedingt direkt auf ein Allergen auch allergisch reagiert. Oft sind bereits Stunden nach der Verwendung verstrichen, bevor eine erste Reaktion auftritt.

Auch Kosmetikprodukte, die seit mehreren Jahren gut vertragen worden sind, können die Haut plötzlich stressen und Allergien und entzündliche Reaktionen auslösen. Wer dagegen schon genau weiß, worauf er reagiert, sollte den Inhaltststoff am besten zukünftig meiden.

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Transparenz für den Kosmetik-Benutzer

Um den Verbraucher zu schützen, ist es EU-weit vom Gesetzgeber vorgeschrieben, dass alle Inhalts- und Zusatzstoffe in Kosmetika direkt auf dem Produkt angegeben werden. Die verwendeten Inhaltstoffe müssen in abnehmender Reihenfolge ihres Anteils gelistet werden. Inhaltsstoffe, die ganz oben in der INCI-Liste stehen, sind dementsprechend am höchsten dosiert.

INCI bedeutet International Nomenclature Cosmetic Ingredient. Dies wird allerdings oft von Verbraucherschützern und den Kosmetikanwendern selbst kritisiert, da die Inhaltsstoffe mit der lateinischen Bezeichnung aufgelistet werden und dadurch auf den ersten Blick meist gar nicht zu durchschauen sind.

Empfehlung für empfindliche Haut

Für empfindliche Haut ist daher stets Kosmetik zu empfehlen, die weder Duft- noch Konservierungsstoffe enthält. Bitte nicht von der Aussage „duftneutral“ täuschen lassen. Dies bedeutet nämlich keineswegs, dass in der Kosmetik keine Parfüm und Duftstoffe enthalten sind, sondern sagt lediglich aus, dass das Produkt keinen starken Eigengeruch besitzt.