RR – Blutdruck messen am Arm
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Was verbirgt sich hinter dem Kürzel "RR" beim Blutdruckmessen?

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 14.02.2020 - 16:36 Uhr

Das Prinzip der unblutigen Blutdruckmessung geht auf den italienischen Arzt Scipione Riva-Rocci (1863-1943) zurück, deshalb ist für den am Arm gemessenen Blutdruck die Abkürzung RR nach Riva-Rocci üblich.

Der Vorgänger der heutigen Blutdruckmessgeräte

Der Apparat, den Riva-Rocci baute, bestand aus einem Fahrradschlauch, den er als Oberarmmanschette benutzte, aus einem Gummiballon zum Aufblasen der Manschette und aus einem Quecksilberbarometer, mit dem er den Druck in der Armarterie maß.

Indem er die Pulsader an der Handwurzel betastete, konnte Riva-Rocci das Verschwinden bei steigendem (sytolischem) Druck überprüfen. Dies war in der Blutdruckmessung ein großer Fortschritt, denn noch bis in das 19. Jahrhundert hinein konnte man den Blutdruck nur durch eine "blutige" Methode bestimmen: Zur Messung wurden Messsonden in die große Körperarterien eingeführt.

Wie wird heute gemessen?

Auch heute noch wird wie zu Zeiten von Riva-Rocci durch eine aufgeblasene Druckmanschette Druck auf den Oberarm ausgeübt, der die Arterien staut und den lokalen Blutdurchfluss stark einschränkt.

Durch Ablassen des Druckes sind mit dem Stethoskop die typischen "Korotkowschen Geräusche", zu hören. Diese kommen dadurch zustande, dass das Blut verwirbelt wird, und deshalb die Bewegungsgeräusche hörbar werden. Nach Erreichen des diastolischen Wertes sind keine pulsierenden Geräusche mehr wahrnehmbar.

Der Blutdruck (RR) erreicht in den Armarterien normalerweise einen Wert von 120 mmHg in der Systole, in der Diastole fällt er um etwa ein Drittel des Wertes auf durchschnittlich 80 mmHg.

Natürliche Blutdruckschwankungen

Der Blutdruck ist im Großen und Ganzen eine stabile Angelegenheit. Kurzfristige und vorübergehende Änderungen können durch körperliche Arbeit, eine Lageveränderung, Schmerzen, psychische Einflüsse oder durch Stress ausgelöst werden.

Der Blutdruck unterliegt außerdem tageszeitlichen Schwankungen: Die höchsten Werte ergeben sich am Vormittag, späten Nachmittag und frühen Abend. Während der Mittagszeit (besonders nach dem Mittagessen) sinkt der Blutdruck deutlich ab, am stärksten während der Nacht.