Mobbing in der Schule

Mobbing eines Mädchens in der Schule
© rawpixel (Symbolfoto)

In letzter Zeit häufen sich die Meldungen in den Medien über Mobbing in der Schule. Doch Mobbing, was mit "angreifen" und "ausgrenzen" aus dem Englischen übersetzt werden kann, ist kein neues Phänomen. Es existiert schon seit geraumer Zeit und ist tatsächlich in einigen Schulen grausamer Alltag. Neu sind allerdings die Sensibilisierung zu diesem Thema und die zahlreichen vorbeugenden Maßnahmen, die zur Stärkung der Schüler angeboten werden. Mobbing ist ein ernstzunehmendes Thema. Hier geht es nicht um bloßes Ärgern, sondern um eine Art Psychoterror, der für die Opfer katastrophale Folgen für die gesamte Persönlichkeit und die Gesundheit haben kann.

Mobbing ist Gewalt für die Seele

Mobbing kann in vielen verschiedenen Formen und Altersstufen existieren und ist nicht mit Auseinandersetzungen unter Kinder und Jugendlichen zu verwechseln, die zum Heranwachsen dazu gehören. Denn Mobbing ist kein bloßer Streit oder eine Meinungsverschiedenheit, sondern eine Methode, um eine Person sozial auszugrenzen und diese über mehrere Wochen bis Monate oder sogar Jahre bis zum Rand der Verzweiflung zu bringen.

Oft fühlen sich die Opfer sogar schuldig daran, dass Mobbing an ihnen ausgeführt wird und aus lauter Scham trauen sich gerade Schüler meist nicht, sich ihren Eltern, Lehrern oder nahestehenden Personen anzuvertrauen. Doch ist Mobbing ein ernst zunehmendes Thema, das gerade von Eltern und Pädagogen viel Feingefühl im Umgang mit ihren Kindern und Schülern erfordert. Nur durch Aufklärung und aktive Maßnahmen gegen Mobbing an der Schule kann dieser Art Terror zukünftig verhindert werden.

Weitreichende Folgen für die Gesundheit

Ganz gleich ob ein Schüler in Form von offenem oder subtilem Mobbing konfrontiert wird, in jedem Fall kann es dazu führen, dass der Schüler unter seelischen und auch körperlichen Stress leiden wird. Die Folgen können sein:

Im schlimmsten Fall denken die Schüler an Selbstmord oder führen ihn sogar aus. Zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden sollte es für Eltern ein Warnsignal sein, wenn ihr Kind plötzlich nicht mehr zur Schule gehen will, Unterricht schwänzt und sich völlig in sich selbst zurückzieht. Es ist allerdings ratsam, dass Eltern in einem Verdachtsfall das Thema direkt aber zeitgleich behutsam und einfühlsam ansprechen.

Wie sollen Eltern reagieren?

Zunächst einmal sollten Eltern das volle Vertrauen ihres Kindes gewinnen. Experten raten Eltern in jedem Fall ab, direkten Kontakt mit den Mobbing-Tätern oder gar deren Eltern aufzunehmen, da es die ganze Situation möglicherweise sogar verschlimmern kann. Sprechen Eltern nämlich die Täter direkt an, wird das eigene Kind dadurch mehr geschwächt und bietet für den Täter eine weitere Angriffsfläche an.

Findet ein Gespräch von Eltern zu Eltern statt, werden die Täter von ihren Eltern meist für ihr Verhalten bestraft und lassen ihre Wut darüber erneut an ihrem Mobbing-Opfer aus, sodass ein Teufelskreis entstehen kann. Am besten ist es, wenn Eltern von Mobbing-Opfern die Schule informieren und qualifizierte Beratungsstellen wie etwa die Schulsozialarbeit oder eine schulpsychologische Beratung in Anspruch nehmen.

Auch wenn das eigene Kind nicht etwa von Mitschülern, sondern von Lehrern gemobbt wird, sollten Eltern sich zunächst an die Schulleitung wenden und sich am besten mit anderen Eltern zusammenschließen.

Mobbing vorbeugen

Viele Schulen haben Anti-Mobbing-Gruppen zur Stärkung des Gruppengefühls gebildet und bieten als vorbeugende Maßnahmen gegen Mobbing soziale Kompetenztrainings und Anti-Agressions-Trainings an. Dadurch werden Schüler gestärkt und lernen Methoden, sich gegen Angriffe auf ihre eigene Persönlichkeit zu schützen.

Im Anti-Agressions-Training wird Schülern vermittelt, wie man Gefühle (wie etwa Wut oder Trauer), ohne Gewalt dabei auszuüben, angehen kann. Denn die Täter von Mobbing haben oft ein völlig fehlerhaftes Bewusstsein von Gerechtigkeit. Sie müssen lernen, dass es nicht der richtige Weg ist, eigene Wut an anderen auszulassen.

Aktualisiert: 15.03.2018
Autor*in: Sabrina Haas, Medizinautorin

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