Venengymnastik bietet sich immer dann besonders an, wenn man in seinem Alltag und/oder Beruf viel sitzt oder steht, wenn man durch Erkrankungen länger liegen oder sich Operationen unterziehen muss. Förderlich ist sie auch für Frauen während einer Schwangerschaft oder für ältere Menschen, die nicht mehr ausreichend mobil sind. Schon zehn Minuten Venengymnastik pro Tag reichen aus, den venösen Rückfluss anzuregen und das Herz bei seiner Arbeit gezielt zu unterstützen.
Physiotherapeutin Julia Worischek zeigt in diesem Artikel effektive und unkomplizierte Übungen, mit denen Sie wieder Energie in geschwächte Beine bekommen und Lymphstauungen in Füßen und Händen entgegenwirken können.
Venengymnastik beinhaltet noch mehr positive Effekte. Sie fördert beispielsweise den Kreislauf und kann Thrombosen und Lungenembolien vorbeugen. Mit einer Venengymnastik unterstützen Sie die Pumpkraft Ihres Herzens und fühlen sich vitaler und lebendiger.
Tipps für gesunde Venen
Möchten Sie die Übungen der Venengymnastik ergänzen, sollten Sie folgende Tipps beherzigen:
- Tragen Sie bei langem Stehen und Sitzen Kompressionsstrümpfe, um die Blutzirkulation zu unterstützen.
- Vermeiden Sie enge und einschnürende Kleidung, vor allem im Bereich der Leiste. Jede Einschnürung bremst den lymphatischen Kreislauf und wirkt als Störfaktor.
- Brausen Sie sich nach einer warmen Dusche die Beine mit kalten Wasser ab. Diese Wechselwirkung regt die Zirkulation von Blut und Lymphe an.
- Bei starken Lympheinlagerungen empfiehlt sich außerdem eine manuelle Lymphdrainage, durchgeführt von speziell geschulten Physiotherapeuten.
Venenübung 1: Muskel-Venenpumpe für die Beine
Die Übung "Muskel-Venenpumpe" bietet sich vor allem bei Bewegungsmangel und Bettlägerigkeit an, lässt sich aber auch ideal im Büro durchführen. Sie beugt Thrombosen vor und kurbelt den Rücktransport des Blutes von unten nach oben Richtung Herz an. Zudem bringt diese Übung Energie in müde und geschwächte Beine.
- Setzen Sie sich bequem und aufrecht auf einen Stuhl. Wenn es für Sie bequemer ist, lehnen Sie sich gerne an. Denn es ist wichtig, dass Sie bei dieser Übung möglichst entspannt bleiben können.
- Lassen Sie das linke Bein angewinkelt stehen, sodass Ihre Fußsohle dabei flach auf dem Boden steht.
- Strecken Sie das rechte Bein nach vorne aus, sodass nur die Ferse Bodenkontakt hat.
- Bewegen Sie nun in einem zügigen Tempo den rechten Fuß intensiv nach vorne in eine maximale Streckung und ziehen ihn dann unmittelbar wieder so weit wie möglich in Richtung des Körpers an.
- Das Tempo dieser "Fußpumpe" sollte einem zügigen Gangtempo entsprechen und immer bis zum maximalen Bewegungsende des Sprunggelenkes durchgeführt werden.
- Diese Übung sollte pro Bein täglich einmal für mindestens 60 Sekunden ohne Pause ausgeführt werden.