Rippen- und Bauchschmerzen rechts, Gelenkschmerzen seit 8 Wochen, Ärzte verweisen von einem zum anderen
Rippen- und Bauchschmerzen rechts, Gelenkschmerzen seit 8 Wochen, Ärzte verweisen von einem zum anderen
Hallo,
mir ging es noch im Februar sehr gut, habe viel Sport gemacht und mich fast ausschließlich gesund ernährt (viel Gemüse, ...). War ein fröhlicher und weitestgehend gesunder Mensch, der dann plötzlich, insbesondere nach dem Sport (Trampolin springen, joggen etc.) schlimme Probleme bekam. Aber ohne einen Sturz o. Ä. einfach aus dem Nichts.
Habe starke stechende Bauchschmerzen auf rechter Seite (Rippenbereich bis Blinddarmnarbe, auch neben Bauchnabel), Bauch geschwollen, Druckschmerz und Schmerz bei Bewegung (gekrümmt und sitzend besser erträglich). 3 Wochen fast durchgehend Durchfall gehabt (könnte aber von Schmerzmitteln und Kortison während Behandlung gekommen sein). Wechselnde Gelenkschmerzen (Schulter, Handgelenk, Finger, Knie, Fußgelenk) seit Wochen. Öfter geschwollene Lymphknoten/Beschwerden beim Schlucken. Das Schlimmste sind aber eindeutig die stechenden Rippenschmerzen beim Atmen und geringer Bewegung, die nun nach 6 Wochen immer besser geworden sind, weil ich mich geschont habe. Auf Empfehlung des Arztes habe ich letzte Woche ganz vorsichtig wieder mit Sport angefangen und dann kamen die Schmerzen leider mit voller Wucht zurück, als ich eine leichte Übung gemacht habe, bei der der Bauch etwas involviert war. Nun habe ich seit insgesamt ca. 7 Wochen Schmerzen. Natürlich war ich mit der Symptomatik beim Arzt bzw. bei diversen Ärzten, da die Schmerzen teilweise unerträglich sind.
Beginn/Verlauf:
- Februar 2018:
zum ersten Mal stechende Schmerzen im rechten Bauchbereich rechts (besonders bei/durch Bewegung). Wurde bei Ruhe besser und trat nur noch hin und wieder auf
-> Orthopädin vermutete, dass das eine Reizung/Zerrung des Bauchmuskels war (außer einem Loch im Bauchmuskel wurde hier nichts gefunden)
- März/April 2018:
An beiden Oberarmen traten außen Rötungen/Schwellungen auf, die sehr heiß waren und es bildeten sich darunter Knoten. Kurz danach traten wechselnde Gelenkschmerzen an Schulter und Handgelenken auf, außerdem schmerzten die Arm- und Handmuskeln sehr und neigten dazu, schnell einzuschlafen. Zusätzlich Bauchschmerzen im rechten Oberbauch/Rippe.
-> Überweisung an Dermatologen, der eine rheumatische Hauterkrankung vermutete, die mit Bluttest ausgeschlossen wurde
-> ggf. Panniculitis (soll in Hautklinik untersucht werden, Termin erst im August).
Aufgrund der wechselnden Gelenk-, Muskel- und Bauchschmerzen empfahl mir mein Hausarzt, mich zusätzlich meinem behandelnden Neurologen vorzustellen. Bei ihm bin ich seit Jahren wegen einer ruhig verlaufenden MS in Behandlung. Er konnte jedoch ausschließen, dass die Probleme davon verursacht werden und vermutete aufgrund der Nacken- und Gelenkschmerzen ein erneutes Aufflammen der Borreliose, an der ich vor 17 Jahren erkrankte. Der Bluttest ergab jedoch einen negativen Befund.
- Mai 2018:
Am 04. Mai traten abends plötzlich sehr stark stechende Schmerzen im rechten Bauch- und Rippenbereich auf, die bei jeder Bewegung und jedem Atemzug stark schmerzten. Zusätzlich auch geschwollene Lymphknoten/Schluckbeschwerden und Schmerzen der Gelenke. Liegen/schlafen war nicht möglich, Schmerzmittel (Ibuprofen 800 und Diclofenac) keine Wirkung. Daraufhin am nächsten Morgen (Samstag) zum Notdienst, der mich aufgrund von besserer Ultraschall-Diagnostik ans KH nebenan überwies.
-> Organe (Leber, Nieren, Galle, Bauchspeicheldrüse i. O.). Aufgrund der Gelenkschmerzen wurde eine dringende rheumatische Abklärung erbeten. Starkes Schmerzmittel durch Tropf brachte keine Besserung. Ich bin dann wieder nach Hause, weil am WE ohnehin nicht mehr passieren würde.
Als in der Nacht darauf Schmerzen wieder schlimmer wurden, nahm ich 20 mg Prednisolon, das bereits nach einer Stunde zu einer Besserung der stechenden Schmerzen führte. Dieses hatte mir der Dermatologe gegeben aufgrund der Hautprobleme und Gelenkschmerzen.
Am nächsten Morgen habe ich mich beim Rheumatalogen mit dem KH-Bericht vorgestellt. Nach Untersuchung und einem Bluttest hat er in seinem Bericht eine rheumatische Erkrankung ausgeschlossen.
-> Er vermutet eine orthopädische Problematik oder viszerale Ursache (Bride etc.) und empfiehlt ein MRT vom Abdomen.
Anschließend bin ich auf seine Empfehlung zu meiner Orthopädin, um ggf. eine orthopädische Problematik abzuklären. Sie diagnostizierte wegen der stechenden Rippenschmerzen eine Intercostalneuralgie und gab mir Spritzen gegen die Schmerzen in die Bereiche der rechten Rippe. Anschließend wurden Schmerzen etwas besser (aber ggf. auch durch Cortison). Nach zwei Tagen wurde es wieder schlimmer. Dieses Mal traten die Schmerzen aber auch etwas tiefer im Bereich des rechten Bauches auf, auch unterhalb der Rippe und vor allem neben dem Bauchnabel rechts. Sodass ich die Orthopädin nochmals aufsuchte und wieder Spritzen in den Bauch-/Rippenbereich bekam, dieses Mal mit Schmerzmittel und Cortison. Schmerzen blieben jedoch weitestgehend bestehen.
Da es abends wieder zunahm, Berührung/Bewegung war unerträglich, selbst im Ruhezustand starke Schmerzen, fuhr ich zur Gynäkologie im Krankenhaus, wo man mich auch vor einem halben Jahr operiert hatte (Lapraskopie mit Entfernung eines großen Myoms und einigen Verwachsungen).
-> Eine Entzündung der Eierstöcke o. Ä. wurde ausgeschlossen – allerdings wurde freie Flüssigkeit im Bauchraum festgestellt.
Anschließend wurde ich dort noch vom Notfall-Hausarzt untersucht, der eine akute Organ-Problematik ausschloss und eher den Darm als Ursache vermutete. Deshalb gab er mir trotz der Schmerzen grünes Licht für den anstehenden Karibik-Urlaub.
Mit Einnahme von Kortison (erst 20 mg, dann 10 mg über 2 Wochen waren die Schmerzen erträglich, besonders die Gelenkschmerzen wurden damit besser, sodass ich den gebuchten Urlaub wahrgenommen habe, in der Hoffnung, dass Wärme und Erholung ggf. zur vollständigen Genesung führen würden. Was leider nicht der Fall war. Zwischenzeitlich immer wieder Gelenkschmerzen, auch an Fußgelenken und Knie (links). Trotz Einnahme von tgl. 10 mg Cortison morgens. Einige Tage später wieder Schmerzen in den Handgelenken sowie Fingern/Daumengelenken, insgesamt sehr wechselhaft. Zusätzlich Durchfall.
Nach langsamen Ausschleichen des Cortisons (20 mg, 10 mg, 5 mg, dann 2,5 mg – Einnahme insgesamt 4 Wochen) wurden die Beschwerden wieder schlimmer, deshalb kurzfristig Vorstellung in der Darmklinik, da ich hier bereits vor 2 Jahren in Behandlung war und direkt vorbeikommen konnte. Nach der Untersuchung wurde empfohlen, den Stuhl auf pathogene Keime zu untersuchen und ein MRT des Abdomens vorzunehmen.
- Juni 2018:
Mein Hausarzt veranlasste eine Untersuchung des Stuhls auf Durchfallerreger wie Yersinien (die können Bauch- und Gelenkschmerzen verursachen) -> Negativ
Weiterhin Überweisung an Gastroenterologie. MRT Abdomen bisher nicht erfolgt. Gastro machte erst Magen- und Darmspiegelung (soll weitestgehend gut aussehen, Ergebnisse der Proben jedoch noch offen). MRT Sellink (Dünndarm) folgt nächsten Monat.
Allerdings machen die Schmerzen im Rippenbereich rechts einen beim Atmen und Bewegen/Liegen fast wahnsinnig. Vor allem, wenn ich mich aufrichte ist es schlimm, gekrümmt besser zu ertragen.
Versuche diverse Dinge, moderate Bewegung/Schonen, Wärme, Übungen, Physiotherapie, Ernährung, ... nichts hilft. Schmerzmittel übrigens helfen überhaupt nicht.
Hat jemand eine Idee, was sowas sein könnte? Müsste eine Intercostalneuralgie o. Ä. nicht nach 7 Wochen mal besser werden? Ich weiß, dass da viel zusammen kommt. Aber freie Flüssigkeit im Bauchraum muss doch eine Ursache haben, ebenso derart stechende Schmerzen über 7 Wochen im Bauch und an den Gelenken. Vielleicht noch eine letzte Ergänzung. Ich litt als Kind unter starker Neurodermitis und starkem Asthma, das aber heute mit über 30 J. kaum noch vorhanden ist. Außerdem habe ich angeblich eine Unterfunktion der Schilddrüse, die mit 150er Thyronajod behandelt wird, seit ich ca. 15 Jahre alt bin. Und ich nehme schon seit ich 16 J. bin, die Pille. Habe seit Jahrzehnten Eisenmangel und bekomme ihn mit entsprechender Ernährung und Einnahme von Floradix Eisenblut etc. nicht wirklich weg. Über Ideen eurerseits würde ich mich freuen, ansonsten bleibt mir wohl nur der Gang ins Krankenhaus.