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10 Tipps für ein gesundes, langes Leben

Von: cb, Dagmar Reiche (Ärztin und Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 13.09.2017

Jeder wünscht sich, möglichst lange gesund und fit zu bleiben. Mit einem gesunden Lebensstil kann man selbst einiges dazu beitragen. Die wichtigsten Faktoren sind Ernährung, Bewegung, Entspannung und Schlaf, Verzicht auf Genussgifte und eine positive Lebenseinstellung. Eine bewusste Lebensweise erhöht Ihre Chancen, bis ins hohe Alter fit zu bleiben. Hier 10 wichtige Tipps, was Sie selbst tun können, um Ihre Gesundheit und Lebensqualität lange zu bewahren:

1. Richtige Ernährung

Kaum etwas ist wichtiger für den Erhalt der Gesundheit als eine gesunde Ernährung. Eine gesunde Ernährung macht aus:

  • mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, am besten roh, in allen Farben und Sorten
  • Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich
  • Fisch ein bis zweimal die Woche
  • viele pflanzliche Öle und Kohlenhydrate, darunter reichlich Hülsenfrüchte
  • bei Getreideprodukten am besten zur Vollkornvariante greifen
  • wenig Fleisch und Fett, auch auf versteckte Fette in zum Beispiel Wurst und Fertigprodukten achten
  • Salz und Zucker sparsam einsetzen
  • Lebensmittel nur so kurz wie nötig und mit wenig Wasser und Fett garen

All das erhält nicht nur unsere Lebensfunktionen, sondern stärkt auch das Immunsystem.

2. Ausreichend Trinken

Wassermangel schadet dem menschlichen Organismus: Da Wasser nicht nur wichtiger Teil der Körperzellen, sondern auch Hauptbestandteil des Blutes ist, kann das Blut nicht mehr richtig fließen, wenn wir zu wenig trinken. Der gesamte Körper wird schlechter versorgt, Gehirnleistung und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Geeignete Durstlöscher sind Wasser, Fruchtschorle oder Kräutertee. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dem erwachsenen Menschen täglich eine Aufnahme von mindestens zwei Litern Flüssigkeit.

3. Regelmäßige Bewegung

Regelmäßiger Ausdauersport ist gut für Körper und Seele und die beste Methode, den Körper in Form und den Organismus auf Touren zu bringen. Sport hilft die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken, Stress-Symptome zu senken und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und Osteoporose vor. Selbst die Gehirnleistung im Alter wird positiv beeinflusst.

Jede Art körperlicher Bewegung trägt zu Ihrem Wohlbefinden bei: Das Minimum, um Krankheiten vorzubeugen, liegt bei einer halben Stunde leichter Bewegungen fünf bis sieben Mal pro Woche. Dabei ist es nie zu spät, mit Sport anzufangen. Auch wer erst im Alter beginnt, profitiert praktisch sofort von den positiven Wirkungen.

4. Viel Frischluft und Licht

Sauerstoff weckt die Lebensgeister und mobilisiert die Abwehrkräfte. Gehen Sie deshalb – auch im Winter – jeden Tag an die frische Luft. Weiterer positiver Effekt, wenn wir uns draußen aufhalten: Wir bekommen mehr Licht ab, was auch unsere Stimmung bessert. Bei Tageslicht wird nämlich der Nervenbotenstoff Serotonin ausgeschüttet, der die Stimmung aufhellt.

Selbst bei ganz schlechtem Wetter ist es draußen wesentlich heller als in geschlossenen Räumen. Zudem ist Licht wichtig für die Produktion von Vitamin D – unentbehrlich für starke Knochen.

5. Entspannung für den Ausgleich

Stress, Hektik und psychische Belastungen zehren an der Widerstandskraft; Störungen in der Balance von Spannung und Entspannung können zu ernsthaften psychischen und körperlichen Erkrankungen führen. Also spätestens wenn Stress und Hetze überhand nehmen, wird es Zeit, einen Gang zurückschalten.

Entspannungstechniken wie autogenes Training, die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Yoga können helfen, wieder zu Ausgeglichenheit und Gelassenheit zu finden.

6. Genug und regelmäßig Schlafen

Schlaf ist ein Grundbedürfnis, das wir ebenso regelmäßig befriedigen müssen wie Essen und Trinken. Er ist unverzichtbare Lebensgrundlage und die Voraussetzung für Entwicklung, Wohlbefinden und Gesundheit. Im Schlaf wird der Stoffwechsel einen Gang herunter geschaltet, dagegen arbeiten die Reparaturmechanismen auf Hochtouren.

Das Immunsystem, die Verdauung, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem und das Gehirn brauchen den Schlaf, um sich zu regenerieren. So zeigen neuere Studien beispielsweise, dass Menschen die regelmäßig zu wenig schlafen, ein vielfach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt haben.

7. Reges Gehirn-Jogging

"Sich regen, bringt Segen" – dieser Spruch gilt nicht nur für unseren Körper, sondern auch für unser Gehirn. Denn genau wie unsere Muskulatur will auch das Gehirn beschäftigt sein – und zwar ein Leben lang. Werden die grauen Zellen nicht auf Trab gehalten, bauen sie nämlich ab. Umgekehrt lässt sich das Gehirn trainieren wie ein Muskel. Um mental fit zu bleiben, brauchen die grauen Zellen täglich Training.

8. Gesundheitsrisiko Genussgifte

Rauchen ist gesundheitsschädlich und zwar jede Zigarette! Allerdings ist es nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören – auch nach jahrelanger Nikotinabhängigkeit kommt es Ihrer Gesundheit zugute. So ist nach 10 Jahren Rauchstopp das Lungenkrebsrisiko wieder vergleichbar mit dem bei Nichtrauchern; nach 15 Jahren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Moderater Alkoholgenuss schadet in der Regel nicht – in Maßen genossen kann er durchaus positive Wirkungen haben. Es sollte aber bei einem kleinen Gläschen und mehreren alkoholfreien Tagen pro Woche bleiben, denn einen risikofreien Alkoholkonsum gibt es nicht.

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9. Gesunde Beziehungen

Ob man es will oder nicht: Jeder ist eingebunden in ein Geflecht aus Beziehungen. Das Gelingen von zwischenmenschlichen Beziehungen ist ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität, die psychische und körperliche Gesundheit. Lebendige und erfüllte Beziehungen – diese beginnen bei einer gesunden Beziehung zu sich selbst und zum Leben.

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10. Ja zum Leben

Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung verfügen in der Regel über bessere psychische Bewältigungsstrategien. Sie setzen sich weniger Stress aus und schonen damit ihre Abwehrkräfte. Außerdem können positiv eingestellte Menschen besser über sich selbst lachen und zeigen dadurch Souveränität und Gelassenheit.

Offenheit, zum Beispiel im Austausch mit Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensstilen, hilft dabei, flexibel zu bleiben. Denn wer in sich ständig wiederholenden Lebensmustern gefangen ist, begrenzt seine Erfahrungsmöglichkeiten. Und nimmt sich die Chance, sein Gehirn rege bleiben zu lassen.