Coronavirus-Karte: Aktuelle Zahlen und Prognose für Deutschland

Von: Annika Lutter (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 23.02.2021 - 12:58 Uhr

Basierend auf Daten von RKI, Risklayer und Symptoma.de | Datenschutz

 

Mithilfe wissenschaftlicher Daten einer künstlichen Intelligenz haben Mediziner und Datenspezialisten die erste interaktive Karte entwickelt, die nicht nur über die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus, sondern auch über künftige Zahlen in verschiedenen Regionen Deutschlands informiert.

Daten aus künstlicher Intelligenz dienen Coronavirus-Karte als Grundlage

Die Zahlen und Fakten in der Coronavirus-Karte beruhen auf den Erkenntnissen einer künstlichen Intelligenz namens Symptoma.de, die online Krankheitssymptome eines Nutzers abfragt, woraufhin dieser Informationen zu möglichen Ursachen erhält.

Mit über 15 Jahren Forschung und Entwicklung, die hinter dem als Medizinprodukt zertifizierten Symptom-Checker stecken, und aufgrund der hohen Nutzungsrate sowie Genauigkeit, konnte mit der künstlichen Intelligenz die größte Krankheitsdatenbank der Welt etabliert werden. Mit den gesammelten räumlichen und zeitlichen Daten lassen sich Trends erkennen.

Treffergenauigkeit von über 96 Prozent in Bezug auf COVID-19

Bislang wurden mit dem digitalen Gesundheitsassistenten weltweit bereits auch über 100 Millionen Tests in Bezug auf COVID-19 durchgeführt. Symptoma erreichte bei COVID-19-Infizierten, die Symptome zeigten, eine Treffergenauigkeit von über 96 Prozent.

Zu diesem Ergebnis kommt eine im Fachmagazin Nature wissenschaftlich geprüfte und veröffentlichte Studie. Als Grundlage dienten unterschiedliche klinische Fälle, die mit Fallberichten von COVID-19-Infektionen verglichen wurden.

Dabei wurde Symptoma anhand der Beschwerden von zwei Patientengruppen geprüft: (1) symptomatischen COVID-19 Patienten und (2) eine Kontrollgruppe von Patienten ohne COVID-19-Infektion, aber mit grippeähnlichen Symptomen.

Symptoma sagte mit 96,66 Prozent für die erste Gruppe eine Infektion mit COVID-19 richtig vorher und erkannte in 96,31 Prozent der Patienten aus der Kontrollgruppe korrekt, dass keine Infektion mit dem Coronavirus vorlag.

Im Vergleich zu zehn ähnlichen Symptom-Checkern erzielte der digitale Gesundheitsassistent Symptoma in einer im Journal of Medical Internet Research veröffentlichten Studie außerdem die höchste Treffergenauigkeit bezüglich COVID-19.2

Aufträge von Europäischer Kommission und österreichischer Regierung

Bereits im April 2020 erhielt Symptoma von der Europäischen Kommission den Auftrag, die Technologie den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Auch die österreichische Regierung setzt auf den digitalen Gesundheitsassistenten: Symptoma wurde durch die Innovationsservicestelle der Bundesbeschaffung (IÖB) geprüft und erhielt das IÖB-ausgezeichnet Siegel am Marktplatz Innovation für besonders innovative Lösungen für die öffentliche Verwaltung.

Das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort hat Symptoma dabei als Top Innovation prämiert und anderen Staatsregierungen weltweit als beste digitale COVID-19-Lösung aus Österreich vorgestellt.

Die Bundesbeschaffung Österreich listet Symptoma offiziell als hilfreiche Lösung zur Corona-Risikoabschätzung. Somit kann Symptoma auch von Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung unterstützend herangezogen werden. Symptoma wurde mittlerweile von der Stadt Wien sowie von Krankenkassen, Unternehmen und medizinischen Einrichtungen beauftragt, das Tool für Patienten, Mitarbeiter und Bürger bereitzustellen.

Aktuelle Zahlen und Prognosen zum Coronavirus in Deutschland

Wer wissen möchte, ob die Coronavirus-Zahlen in einzelnen Landkreisen der Bundesländer in den kommenden Tagen eher zu- oder abnehmen werden, kann das mit der interaktiven Coronavirus-Karte herausfinden. Die Prognosen bauen auf den bisher von den Gesundheitsämtern (Risklayer) gemeldeten Zahlen auf und ziehen zusätzlich die Ergebnisse der jeweils aktuellen Risikoeinschätzungen, die mit dem digitalen Gesundheitsassistenten vorgenommen werden, heran.

Da die Online-Risikoermittlung einfach zugänglich ist und von Patienten in einer frühen Krankheitsphase verwendet wird, ist eine frühzeitige Prognose möglich. Zwei wissenschaftliche Publikationen1,3 bestätigen diesen Effekt.

Aufgrund der Dynamik des Infektionsgeschehens, politisch gesetzten neuen Maßnahmen und der von Tag zu Tag unterschiedlich hohen Frequenz an durchgeführten Online-Risikoeinschätzungen sowie PCR-Tests, sind die Prognose-Angaben ohne Gewähr.

Zudem informiert die Coronavirus-Karte je Region über weitere Werte, deren Grundlage die von den Gesundheitsämtern (Risklayer) offiziell veröffentlichten Zahlen sowie Daten von Symptoma.de sind:

  • Inzidenz: Die 7-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Personen sich pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage neu mit dem Coronavirus infiziert haben. Dadurch ermöglicht der Wert eine gute Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Regionen.
  • Tote: Dieser Wert gibt die Anzahl der Menschen pro Tag an, die an oder mit COVID-19 gestorben sind.
  • Neuinfektionen: Dies ist die Zahl der neu gemeldeten Infektionsfälle pro Tag.
  • R-Wert: Die Reproduktionszahl R gibt pro Woche an, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person durchschnittlich ansteckt.
  • Prognose: Die Prognose-Werte in der Coronavirus-Karte informieren über das Infektionsgeschehen der kommenden Tage.

Wichtig: Schutzmaßnahmen beachten!

Unabhängig davon, wie niedrig oder hoch die Infektionszahlen regional sind, sollten Sie unbedingt die aktuell geltenden, von der Regierung festgelegten Maßnahmen beachten. Dazu zählen beispielsweise Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen und ausreichende Hygienemaßnahmen. Hier finden Sie weitere Tipps zum Schutz vor einer Ansteckung.