Allergien gegen Duftstoffe & Heilpflanzen
Zurück zur Natur - immer mehr Menschen folgen diesem Trend und entscheiden sich für Salben, Cremes und Shampoos auf pflanzlicher Basis. Sie hoffen, dass diese Produkte besser verträglich sind, als das herkömmliche Sortiment. Einige Verbraucher bekommem jedoch nach der Anwendung von Naturkosmetika oder Kräutersalben juckende Knötchen. Meistens steckt hinter einer solchen unangenehmen Hautreaktion eine Kontaktallergie gegen die pflanzlichen Inhaltsstoffe des Kosmetikproduktes - ein so genanntes Kontaktekzem. Die Hautreaktionen reichen von Juckreiz und Rötungen bis hin zu großflächigen nässenden Ausschlägen.
Kontaktallergie - ein lebenslanger Begleiter
"Für viele ist es geradezu ein Schock, wenn anscheinend harmlose Pflanzenstoffe wie Teebaumöl oder Arnika eine lebenslange Kontaktallergie verursachen. Doch die Betroffenen haben Anlass zur Hoffnung. Zwar gibt es noch keine Heilung, aber der Facharzt kann die Symptome bessern und wertvolle Tipps geben, wie der allergieauslösenden Substanz künftig aus dem Wege gegangen werden kann", erläutert Professor Dr. Thomas Fuchs, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA).
Kontaktallergien treten häufig auf: Inzwischen leidet ungefähr jeder Zehnte darunter. Spitzenplätze nehmen Nickel- und Duftstoffallergien ein, wobei Frauen weit häufiger betroffen sind als Männer.
Duftstoffallergie - Wenn Düfte das Leben schwer machen
Verschiedene Studien haben ergeben, dass ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung von einer Duftstoffallergie betroffen ist. Auslöser sind die in Pflanzen enthaltenen ätherischen Öle, die für die Herstellung von Kosmetika und Parfums verwendet werden. Am häufigsten treten Duftstoffallergien gegen Zimtöl, Eichenmoos und Nelkenöl auf. Diese Duftstoffe sind unter anderem in vielen Parfums, Deodorants, Kosmetika und Reinigungsmitteln enthalten.
Duftstoffallergien können unterschiedlich schwer ausfallen. Manche Allergiker bekommen schon ein Ekzem, wenn das Waschmittel nur Spuren eines bestimmten Duftstoffes enthält. Andere reagieren nur bei direktem Hautkontakt sensibel.
Naturheilmittel und ihre Gefahren
Arnika (Arnica montana L) Arnika, eine der wichtigsten und ältesten Heilpflanzen, gehört zu den stärksten pflanzlichen Kontaktallergenen. Arnika soll anregend, entzündungshemmend und wundheilend wirken. Deshalb sind die Inhaltsstoffe der Pflanze sowohl in zahlreichen zugelassenen Medikamenten als auch in Kosmetika, Zahnpasta, Shampoos etc. wiederzufinden. Kontaktallergien treten vor allem bei der Behandlung von Verletzungen und Verstauchungen mit Arnika-Tinkturen auf. Wenn Arnikaextrakt nicht ausreichend verdünnt wird, kann er sogar giftig wirken.
Teebaumöl (Melaleuca alternifolia) Der Trendsetter unter den Ökosubstanzen ist Teebaumöl. Das Öl des aus Australien stammenden Teebaumes (Melaleuca alternifolia) wird fast als Wundermittel gehandelt. Im Internet finden sich unzählige Anwendungsmöglichkeiten. Es wird zum Beispiel für die Behandlung von Verletzungen, Brandwunden, Pickeln, Entzündungen und Insektenstichen empfohlen. Doch Vorsicht: Teebaumöl setzt sich aus über 100 zum Teil toxischen Substanzen zusammen, und nach der Einnahme als Tropfen ist es bereits zu Vergiftungen gekommen. Außerdem ist bekannt, dass schon eine kurze äußerliche Anwendung mit unverdünntem Teebaumöl eine Kontaktallergie auslösen kann. Dagegen scheint die verdünnte Anwendung auf gesunder Haut ein geringes Risiko zu bergen.
Perubalsam (Myroxylon balsamum) Ein weiteres wichtiges Kontaktallergen ist Perubalsam. Dabei handelt es sich um das Sekret des Perubalsambaumes (Myroxylon balsamum), der unter anderem in Mexiko und Panama heimisch ist. Wie bei allen Naturprodukten, kann auch bei Perubalsam die Zusammensetzung stark variieren. Der Balsam findet Anwendung in der Medizin (Wundheilmittel, Gurgellösungen, Mundwässer und Hustensäfte), in Kosmetika (Seifen, Shampoos, Puder und Lippenstifte), als Aromastoff (Süßspeisen, Backwaren, Tabakwaren, Getränke) und in Parfums. Zahlreiche Untersuchungen konnten zeigen, dass eine Kontaktallergie gegen Perubalsam nicht selten ist.
Propolis Propolis ist ein Kittharz pflanzlichen Ursprungs, mit dem Bienen ihren Stock abdichten. Das Stoffgemisch wird beispielsweise bei Akne oder Ekzemen angewendet. Propolis wird sowohl in Cremes oder Salben als auch in Form von Tropfen, Tinkturen oder Tabletten verabreicht und findet sich außerdem in Kosmetika wie Lotionen oder Lippenstiften sowie in Zahnpasta und Mundwasser. Auffällig ist, dass Allergien gegen Propolis zunehmen.
Schafgarbe (Achilla millefolium) Die Schafgarbe ist in vielen Präparaten der Naturheilkunde enthalten und wird immer öfter in Kosmetika sowie Kräutershampoos und -bädern eingesetzt. Ihr allergieauslösendes Potenzial wird als schwach bis mittelstark eingeschätzt.
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