Frau mit Erkältung in Sauna
© iStock.com/Oleksandr Gudenko

Sauna mit Erkältung?

Von: Gesundheit-Redaktion, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 04.01.2021 - 14:50 Uhr

Knapp 30 Millionen Deutsche gehen regelmäßig in die Sauna. In einer Umfrage des Deutschen Saunabundes gaben 74 Prozent der Befragten an, sich dadurch körperlich abhärten zu wollen. Tatsächlich lässt sich die gesundheitsfördernde Wirkung von Saunagängen belegen: Untersuchungen konnten zeigen, dass das Immunsystem bei regelmäßigen Saunagängen gestärkt wird. Doch sollte man auch mit einer Erkältung in die Sauna gehen oder schadet das Saunieren, wenn man erkältet ist?

Sauna bei Erkältung?

Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen sind die ersten Anzeichen einer Erkältung. Zu diesem Zeitpunkt sollte man mit Saunabesuchen vorsichtig sein. Wenn die Erkältung weit fortgeschritten ist, sollte man lieber auf den Saunagang verzichten, vor allem, wenn die Körpertemperatur erhöht ist oder man Fieber hat. Denn bei einer Erkältung gilt Schwitzen zwar als gesund. Doch die Belastung durch die Sauna kann in dieser Situation für das Herz-Kreislauf-System zu hoch sein.

In diesem Fall sollte man die Symptome der Erkältung durch die gängigen Methoden bekämpfen: Warm einpacken, viel trinken, frische Luft und Vitamine sind bei einer Erkältung besonders wichtig. Wenn die Erkältung von Fieber begleitet wird, unterstützen fiebersenkende Mittel den Organismus bei einer schnellen Genesung.

Die Sauna sollten Sie dann erst wieder besuchen, wenn die Erkältung abgeklungen ist.

Erkältungen vorbeugen in der Sauna

Nicht unterschätzen sollte man hingegen den vorbeugenden Effekt von Schwitzkuren, wenn es darum geht, eine Erkältung gar nicht erst entstehen zu lassen. Studien haben gezeigt, dass das Immunsystem durch regelmäßige Saunagänge gestärkt wird und Viren leichter abgewehrt werden können.

Schwitzkuren trainieren das Wärmeregulationssystem des Körpers. Durch das Wechselspiel von Wärme und Kälte werden die Blutgefäße in der Haut und in den Schleimhäuten der Atemwege stimuliert und der Körper lernt, sich an unterschiedliche Temperaturen besser anzupassen. Wärmeverlusten in kalter Umgebung wird vorgebeugt und Erkältungsviren können besser abgewehrt werden. Die hohen Temperaturen bewirken auch eine stärkere Durchblutung des Nasen-Rachen-Raums. Somit können sich dort mehr Abwehrzellen sammeln, die Krankheitserreger abfangen.

Durch regelmäßiges Saunieren steigt auch der Interferonspiegel im Blut an. Dieses Protein wirkt immunstimulierend und antiviral.

Immunsystem rechtzeitig stärken

Gerade in der kalten Jahreszeit lauern die Erreger dort, wo viele Menschen aufeinander treffen: Im Büro, im Bus oder im Supermarkt. Hier haben sie leichtes Spiel: Überheizte, schlecht durchlüftete Räume in Kombination mit kaltem, nassem Wetter sind eine zusätzliche Belastung für den Organismus.

Umso wichtiger ist es, sein Immunsystem rechtzeitig auf Vordermann zu bringen. Vorbeugend und stärkend wirken neben regelmäßigen Saunagängen Bewegung, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und viel Flüssigkeit.

5 Tipps für den Saunagang

Bestimmte Regeln sollten Saunagänger unbedingt beachten:

  1. Ein Saunagang sollte nicht länger als 12 bis 15 Minuten dauern.
  2. Zwei bis drei Wiederholungen in einem Zeitraum von circa zwei Stunden genügen.
  3. Der Saunabesuch sollte etwa ein- bis zweimal pro Woche erfolgen.
  4. Auf die Wärme sollte ein kurzer Kältereiz folgen. Damit der Körper durch den Kältereiz nicht aus-, sondern nur abkühlt, sind kurze Erfrischungsphasen zum Beispiel durch eine Schwallbrause besser als ein längerer Aufenthalt im Wasser.
  5. Saunieren mit vollem Magen kann den Kreislauf überlasten.

Wichtig ist vor allem, das Saunieren nicht als Pflichtprogramm zu betrachten, sondern sich dabei wohlzufühlen, sich ausreichend Zeit zu nehmen und es zu genießen. Wenn jedoch trotz Vorbeugung die Erkältungsviren einmal zuschlagen, ist ein Saunagang tabu.