Ältere Frau leidet an Osteoporose
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Osteoporose (Knochenschwund)

Von: Dagmar Reiche (Ärztin und Medizinautorin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 18.06.2021 - 10:01 Uhr

Osteoporose (Knochenschwund) zählt laut der World Health Organization (WHO) weltweit zu den zehn häufigsten chronischen Krankheiten. In Deutschland sind um die sechs Millionen Menschen betroffen, die meisten von ihnen sind Frauen. Die Osteoporose ist eine typische Alterserkrankung der Knochen – die zum Teil fatale Folgen haben kann: Zu diesen Folgen gehören Knochenbrüche, Operationen, längere Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit. Im Folgenden informieren wir Sie über die Ursachen, Symptome, Folgen und Behandlung von Osteoporose.

Definition: Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine chronische Erkrankung der Knochen, bei der infolge von gestörten Auf- und Abbauprozessen die Dichte der Knochen reduziert ist. Dadurch werden sie porös und brüchig.

Um diese kurze Definition besser verstehen zu können, sollte man wissen, wie die die Erneuerung der Knochensubstanz im Körper normalerweise funktioniert: Knochen bestehen aus Knochengewebe und unterschiedlichen Mineralstoffen, die in das Knochengewebe eingelagert werden und dieses stabilisieren. Die wichtigsten Mineralstoffe sind dabei Kalzium und Phosphat.

Die Knochenmasse im Körper wird ständig auf- und abgebaut: Dort wo das Skelett verstärkt beansprucht wird, wird mehr Knochensubstanz eingebaut wo die Belastung gering ist, wird abgebaut. Verantwortlich dafür sind eine bestimmte Art von Zellen, die sogenannten Osteoblasten und Osteoklasten.

Normalerweise halten sich Aufbau- und Abbauvorgänge im Körper die Waage. Ist dieses Gleichgewicht jedoch gestört, kann es zu einem größeren Abbau der Knochenmasse kommen – daher trägt Osteoporose auch den volkstümlichen Namen Knochenschwund. Die Folge sind instabile und vor allem brüchige Knochen.

Ursachen von Osteoporose

Unterschiedliche Ursachen sind bei der Entstehung von Osteoporose besonders entscheidend. Wichtig ist hier zunächst die Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Osteoporose.

Primäre Osteoporose

Vor allem Frauen sind oft von primärer Osteoporose betroffen: Etwa ein Drittel bis ein Viertel entwickelt die Krankheit nach den Wechseljahren, mit zunehmendem Alter wird sie immer häufiger. Grund ist in erster Linie das Nachlassen beziehungsweise der Ausfall der Produktion des weiblichen Hormons Östrogen in den Wechseljahren – etwa ab dem 50. Lebensjahr.

Die meisten Frauen verlieren wertvolle Knochensubstanz, wenn der Geschlechtshormonspiegel absinkt. Das hängt damit zusammen, dass die Östrogene die Aufnahme von Kalzium in den Knochen steuern und dieses der wesentlichste Knochenbaustein ist.

Doch eigentlich beginnt der altersbedingte Knochenabbau – sehr langsam und unbemerkt – schon viel früher, nämlich ab Mitte 30. Insbesondere untergewichtige Frauen können auch schon in jüngeren Jahren an Osteoporose erkranken, da bei ihnen der Östrogenspiegel in der Regel dauerhaft niedrig ist.

Weiterhin sind vor allem die Frauen häufiger vom Knochenschwund betroffen, die keine Kinder haben und früh in die Wechseljahre kamen. Auch hier spielt der niedrigere Östrogenspiegel eine Rolle.

Zur primären Osteoporose zählt auch die senile Osteoporose, die altersbedingt bei Männern und Frauen auftreten kann. Die Ursachen dafür liegen darin begründet, dass mit steigendem Alter die Wahrscheinlichkeit für ein Ungleichgewicht im Auf- und Abbau der Knochenmasse zunimmt. Die senile Osteoporose entwickelt sich meist langsamer als eine Osteoporose, die mit Östrogenmangel in Zusammenhang steht.

Sekundäre Osteoporose

Diese Form der Osteoporose ist seltener als die primäre Osteoporose. Sie tritt als Folge anderer Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten auf. Ursachen für eine sekundäre Osteoporose sind unter anderem:

  • chronische Nierenerkrankungen: Bei chronischen Nierenerkrankungen kann der Körper weniger Kalzium aufnehmen. Der Kalziumspiegel im Blut sinkt. Um diesen Verlust auszugleichen, wird mittels eines bestimmten Hormons (Parathormon) Kalziumphosphat aus dem Knochengewebe herausgelöst und ins Blut abgegeben. Dadurch werden die Knochen destabilisiert. Aus diesem Grund kann eine Osteoporose auch als Folge einer chronischen Niereninsuffizienz entstehen.
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen werden durch den Körper bestimmte Peptidhormone (Interleukine) ausgeschüttet. Diese können den Knochenabbau indirekt fördern.
  • Langzeittherapien mit Medikamenten: Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Kortison oder Antiepileptika, fördern den Knochenabbau und hemmen den Knochenaufbau.

Daneben kann eine Osteoporose beispielsweise auch im Sinne einer Berufskrankheit durch den beruflichen Kontakt mit toxischen Stoffen wie Cadmium verursacht werden.

Sonderform transiente Osteoporose

Die transiente Osteoporose tritt vor allem im Bereich der Hüftgelenke auf. Sie entstehen unvermittelt und strahlen häufig in Leistengegend und Oberschenkel aus. Die Schmerzen verschlimmern sich in der Regel bei Belastung und verbessern sich im Liegen.

Im Gegensatz zu einer Arthrose an der Hüfte ist die Beweglichkeit aber nicht eingeschränkt. Auslöser für die Symptome sind anders als bei der "klassischen" Osteoporose Wasseransammlungen im Knochen, die durch eine gestörte Blutzirkulation entstehen können.

Da sich die Erkrankung häufig nach einigen Monaten von selbst bessert, wird eine transiente Osteoporose durch Entlastung der Knochen mithilfe von Gehstützen und durch Schmerzmittel therapiert.

Wichtig ist vor allem, das Krankheitsbild genau untersuchen zu lassen, um schwerwiegendere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie eine Hüftkopfosteonekrose, ausschließen zu können.

Osteoporose-Risiko verringern – so geht's!

Welche Faktoren begünstigen eine Osteoporose noch?

Zusätzlich können folgende Risikofaktoren die Entstehung von Osteoporose beeinflussen:

  • Kalziummangel oder Vitamin-D-Mangel: Durch den Mangel an Kalzium wird das Knochengewebe destabilisiert. Ein Vitamin-D-Mangel kann zudem dazu führen, dass weniger Kalzium aus dem Darm aufgenommen wird.
  • Rauchen: Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Osteoporose ist noch nicht gänzlich geklärt. Gegebenenfalls kann sich Nikotin negativ auf den Östrogenspiegel sowie die Durchblutung und damit auch auf den Knochenaufbau auswirken.
  • starker Alkoholkonsum: Auch die Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und Osteoporose bedürfen noch weiteren Untersuchungen. Wahrscheinlich ist, dass Alkohol den Knochenaufbau sowie den Vitamin-D-Stoffwechsel hemmt. Zudem wird durch den Genuss von Alkohol vermehrt Kalzium ausgeschieden.
  • Bewegungsmangel: Bei mangelnder Bewegung wird der Knochenstoffwechsel weniger angeregt.
  • erbliche Veranlagung: Für Osteoporose kann ein erhöhtes Risiko bestehen, wenn enge Familienmitglieder bereits daran erkrankt sind.

Osteoporose: Symptome und Verlauf

Normalerweise sind die Knochen abbauenden und Knochen aufbauenden Zellen in Balance. Doch bei einer Osteoporoseerkrankung ist dieses perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenspiel gestört – der Abbau überwiegt. Dadurch sind die Knochen nicht mehr so stark belastbar: Sie werden immer poröser und das Risiko für einen Knochenbruch nimmt drastisch zu.

Wie erkenne ich aber nun, ob ich Osteoporose habe? Fatal ist, dass die Veränderungen der Knochen häufig über lange Zeit keine Symptome oder Beschwerden verursachen und erst spät und infolge der Komplikationen entdeckt werden. Zu den möglichen Folgen gehören:

  • Rückenschmerzen: Durch Wirbelverformungen und Wirbelbrüche kommt es zunächst zu Rückenschmerzen. Da die Gründe für diese Beschwerden vielfältig sein können, lassen Betroffene die Ursachen jedoch häufig nicht frühzeitig ärztlich abklären. Bei starken und anhaltenden Rückenschmerzen sollten Sie deshalb immer einen Arzt aufsuchen.
  • Rundrücken ("Witwenbuckel"): Im weiteren Verlauf der Erkrankung nimmt die Körpergröße ab und es kann sich ein Rundrücken bilden. Grund dafür sind wiederum vermehrte Wirbelkörperbrüche.
  • wackelnde oder ausfallende Zähne: Auch der Zahnhalteapparat und die verknöcherten Wurzelhöhlen der Zähne können durch den Knochenschwund betroffen sein.
  • Oberschenkelhalsbrüche: Diese treten vor allem nach längerem Bestehen der Osteoporose und bei älteren Menschen auf. Oberschenkelhalsbrüche sind oft mit Komplikationen und dauerhaften Schmerzen verbunden. Über 90 Prozent der Betroffenen eines Oberschenkelhalsbruchs haben eine verminderte Knochendichte.

Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto mehr Schmerzen kann eine Osteoporose auslösen. Im Endstadium einer unbehandelten Osteoporose können zudem bereits kleinste Belastungen einen Knochenbruch verursachen, zum Beispiel ein leichtes Stolpern, Husten, Umdrehen im Bett und sogar das Anheben einer Tasse. Betroffene können sich kaum noch aufrichten, da die Wirbelsäule durch Wirbelbrüche stark geschädigt ist.

Sollten Sie Osteoporose bei sich vermuten, kann Ihnen unser Test weitere Hinweise liefern. Eine frühe Diagnose kann bei der Behandlung von Osteoporose entscheidend sein. Über 65 Prozent aller Fälle werden nicht frühzeitig diagnostiziert und daher nicht angemessen behandelt.

Wie lange kann man mit Osteoporose leben?

Wie bei vielen Erkrankungen kommt es auch hier auf die Schwere der Schäden an, die zum Zeitpunkt der Diagnose bereits entstanden sind.

Unbehandelt kann eine Osteoporose die Lebenserwartung deutlich herabsetzen. Bei einer möglichst frühen und effektiven Therapie kann die Lebenserwartung von Betroffenen aber durchaus lang sein. Eine frühzeitige Diagnose und richtige Behandlung sind beim Verdacht auf Osteoporose also entscheidend.

Diagnose: Welche Untersuchungen werden gemacht?

Zur Diagnose einer Osteoporose wird der Arzt zunächst genau nach Symptomen wie Schmerzen und Veränderung der Körpergröße sowie der sonstigen Krankengeschichte fragen (Anamnese). Dies beinhaltet beispielsweise, ob bereits andere Familienmitglieder an Osteoporose erkrankt sind oder ob eine Grunderkrankung vorliegt, bei der bestimmte Medikamente angewandt werden, die die Entstehung von Osteoporose begünstigen können.

Danach folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei werden Körpergewicht und Größe des Betroffenen gemessen.

Überprüfung der Mobilität

Auch die Mobilität wird überprüft. Dazu werden häufig der sogenannte "Chair-Rising-Test" oder der "Timed up an go-Test" genutzt:

  • Im Rahmen des "Chair-Rising-Tests" wird die Zeit gemessen, die eine Person benötigt, um fünfmal hintereinander von einem Stuhl aufzustehen, ohne die Arme dabei zur Hilfe zu nehmen. Die Zeit sollte dabei maximal zehn Sekunden betragen.
  • Beim "Timed up an go-Test" wird die Zeit gemessen, die eine Person benötigt, um vom Stuhl aufzustehen, drei Meter zu gehen, sich umzudrehen und sich wieder hinzusetzen. Wird im Alltag eine Gehhilfe genutzt, darf diese hierbei auch verwendet werden. Die benötigte Zeit sollte auch bei diesem Test zehn Sekunden nicht überschreiten. Ansonsten müssen weitere Faktoren überprüft werden. Werden mehr als 30 Sekunden benötigt, um den Test zu absolvieren, ist eine eingeschränkte Mobilität sehr wahrscheinlich.

Liefert die körperliche Untersuchung Hinweise auf eine Osteoporose, erfolgen anschließend gegebenenfalls Labortests und das Röntgen von Brust- und Lendenwirbelsäule zur Untersuchung der Knochendichte.

Knochendichtemessung

Das beste Verfahren, um die Brüchigkeit der Knochen festzustellen, ist die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie), oder auch Dual Energy X-ray Absorptiometry (DXA). Es handelt sich hier um eine relativ strahlungsarme Röntgentechnik.

Mithilfe der Knochendichtemessung wird bestimmt, ob für Osteoporose typische Werte des Knochenmineralgehalts vorliegen. Diese sogenannten T-Werte werden dann mit Durchschnittswerten von geschlechtsgleichen 30-jährigen Menschen verglichen. Er gibt also die Abweichung vom Normalwert an, weshalb ihm ein Minuszeichen vorangestellt wird. Zusätzlich wird der Wert mit Durchschnittwerten von gesunden Männern oder Frauen gleichen Alters verglichen. Dies ist der sogenannte Z-Wert.

Bewegt sich der T-Wert in einem Rahmen von -1 bis - 2,5, liegt eine Vorstufe der Osteoporose, eine sogenannte Osteopenie vor. Ab einem Wert von -2,5 spricht man von Osteoporose.

Die Knochendichtemessung kann zwar auch als vorbeugende Screening-Methode eingesetzt werden, wird aber nur dann von den Krankenkassen bezahlt, wenn bereits ein Knochenbruch und damit ein begründeter Verdacht auf eine Osteoporose vorliegt.

Falls bei Ihnen ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Knochenschwund besteht, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob er weitere Untersuchungen für nötig erachtet. Dazu zählen beispielsweise auch Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen oder eine Quantitative Computer Tomographie (QCT).

Behandlung von Osteoporose

Was kann man gegen Osteoporose tun? Folgende Medikamente werden unter anderem zur Therapie der Osteoporose eingesetzt:

  • Kalzium- und Vitamin-D3-Tabletten: Sie sind Bestandteil der Basistherapie und werden zur Knochenstärkung eingesetzt.
  • Biphosphonate: Sie sollen das Risiko für Knochenbrüche senken. Biphosphonate sind zur Behandlung von Osteoporose mittlerweile auch als Spritze erhältlich. Das hat den Vorteil, dass die tägliche Tabletteneinnahme entfällt. Zu den Biphosphonaten gehört beispielsweise Alendronsäure.
  • Calcitonin: Dieses Hormon kann den Kalzium- und Phosphathaushalt im Körper positiv beeinflussen.
  • Schmerzmittel: Gegen die Schmerzen bei Osteoporose werden Mittel wie Diclofenac eingesetzt.
  • Flouridpräparate: Ob diese wirklich eine positive Wirkung bei der Behandlung von Osteoporose haben, ist mittlerweile umstritten.

Bei jüngeren Frauen kann zudem eine Östrogentherapie eingeleitet werden; allerdings hat diese möglicherweise Nebenwirkungen wie ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterkrebs.

Krankengymnastik und physikalische Therapie, wie Massagen, Wärme- oder Kältetherapie, unterstützen die medikamentöse Behandlung. Darüber hinaus helfen auch regelmäßige Bewegungseinheiten. Spazierengehen, Walken oder Schwimmen sind besonders gut geeignet. Ein Arzt oder Therapeut kann Ihnen dabei helfen, die richtige Sportart auszuwählen.

Bei erhöhter Sturzgefahr können auch Knochenschützer, wie zum Beispiel Hüftprotektoren, eingesetzt werden. Knochenbrüche werden chirurgisch versorgt.

Kann Osteoporose geheilt werden?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist Osteoporose nicht heilbar. Lediglich der Verlauf der Erkrankung kann verzögert werden. Durch die richtige Ernährung, ausreichend Bewegung und eine passende medikamentöse Behandlung können sich aber deutliche Verbesserungen der Beschwerden einstellen.

Osteoporose vorbeugen

Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, Osteoporose vorzubeugen. Die Basis für starke Knochen ist eine gesunde Ernährung mit ausreichend Kalzium und Magnesium bereits in der Jugend.

Wer sich zusätzlich noch viel bewegt, trägt dazu bei, dass die Knochen auch im Alter stabiler sind. Vor allem Bewegung an der frischen Luft kann dabei helfen, Osteoporose vorzubeugen, da durch das Sonnenlicht vermehrt Vitamin D im Körper gebildet werden kann.

Selbst wenn bereits ein Knochenschwund festgestellt wurde, können Betroffene mit körperlicher Bewegung und ausgewogener Ernährung oftmals eine wesentliche Besserung erzielen. Bewegung und Sport stärken die Skelettmuskulatur und sind für die Entwicklung und Erhaltung der Knochenmasse äußerst wichtig.

Laufen, Radfahren, Schwimmen oder auch gezieltes Krafttraining beanspruchen die Knochen. In der Folge wird mehr Knochensubstanz aufgebaut.

Kalzium und Vitamin D: Ernährung und Osteoporose

Ganz wichtig für den Knochenaufbau ist der Mineralstoff Kalzium. Achten Sie darauf, dass Ihre Ernährung genügend Kalzium enthält. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene 900 Milligramm Kalzium am Tag. Kalzium ist besonders in Milch und Milchprodukten enthalten.

Wer diese nicht so sehr mag, kann auf Grünkohl, Broccoli, Spinat, Mandeln, Haselnüsse und Feigen zurückgreifen. Frauen nach den Wechseljahren, die keine Hormone nehmen, brauchen noch mehr Kalzium, da der Körper das Kalzium aus der Nahrung nicht mehr so gut verwerten kann.

Sollte man bei Osteoporose etwas nicht essen? In der Tat gibt es auch Lebensmittel, die man bei Osteoporose meiden sollte. Phosphate sind "Kalziumräuber" und zum Beispiel in Wurst und Cola enthalten. Auch ein übermäßiger Konsum von koffeinhaltigen Getränken, zu viel Salz und Nahrungsfette können dem Knochenaufbau schaden. Ein übermäßiger Verzehr sollte deshalb vermieden werden – verboten sind diese Nahrungsmittel jedoch nicht. Phosphat ist sogar ein wichtiger Energielieferant. Ein schwerer Mangel kann zu epileptischen Anfällen oder Koma führen.

Damit der Körper Kalzium in die Knochen einbauen kann, benötigt er Vitamin D. Es wird im Körper unter dem Einfluss von Sonnenlicht gebildet. Eine ausreichende Bildung dieses wichtigen Vitamins wird schon bei einem täglichen halbstündigen Spaziergang erreicht. Alternativ gibt es auch Präparate in der Apotheke, die Vitamin D und Kalzium enthalten. Ob die Einnahme dieser Präparate wirklich Osteoporose vorbeugen kann, gilt mittlerweile allerdings als umstritten.

Neben dem Konsum von Nikotin steht auch ein erhöhter Alkoholkonsum im Verdacht, den Knochenaufbau zu behindern. Schränken Sie diese Genussmittel also weitestgehend ein, um einer Schwächung der Knochen vorzubeugen.

Sicherheits-Tipps bei instabilen Knochen

Wer an Osteoporose leidet, sollte vor allem Risikosituationen und Risikofaktoren meiden, um sich keiner unnötigen Gefahr auszusetzen. Darüber hinaus können die folgenden Tipps zur Sicherheit von Menschen mit Osteoporose beitragen:

  • Reduzieren Sie Übergewicht.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig.
  • Versuchen Sie, Stürze zu vermeiden: Verwenden Sie flache, rutschfeste Schuhe, keine Teppichläufer in der Wohnung, gute Beleuchtung und beim Treppensteigen das Treppengeländer.
  • Heben Sie keine schweren Gewichte.
  • Lassen Sie Sehstörungen korrigieren, um das Risiko für Stürze zu vermindern.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen und auf eine richtige Ernährung, ausreichend Bewegung und eine geeignete medikamentöse Therapie achten, können Sie einiges für einen milderen Verlauf der Osteoporose tun.

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