Eierstöcke

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.04.2024 - 14:21 Uhr

Die Eierstöcke (Ovarien) zählen zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Sie haben eine ovale Form, sind jeweils etwa so groß wie eine Walnuss und liegen paarweise zu beiden Seiten der Gebärmutter im kleinen Becken. Mit der Gebärmutter sind sie durch Bänder verbunden. Das kleine Becken ist der Bereich des Unterbauchs, in dem bei der Frau auch der Enddarm, die Harnblase, die Gebärmutter und die Vagina liegen.

Als ein Teil der Fortpflanzungsorgane haben die Eierstöcke zwei wichtige Funktionen: Sie enthalten die Eizellen und sie produzieren weibliche Geschlechtshormone.

Zum Zeitpunkt der Geburt ist die Bildung der Eizellen bereits abgeschlossen und die Eierstöcke enthalten ungefähr eine Million unreife Eizellen, die jeweils von einem Bläschen (Follikel) umgeben sind. Da eine große Zahl dieser unreifen Eizellen bis zur Pubertät zugrunde geht, sind bis zum Beginn der Geschlechtsreife noch etwa 400.000 Eizellen übrig. In jedem Menstruationszyklus reift ungefähr alle 28 Tage in einem der Eierstöcke eine Eizelle im Follikel heran. Nach der vollständigen Reifung platzt der Follikel auf und die Eizelle wird in den Eileiter geschwemmt. Dieser Vorgang wird als Eisprung (Ovulation) bezeichnet. Manche Frauen spüren den Eisprung durch ein einseitiges Ziehen oder leichte Schmerzen im Unterleib. Nach dem Eisprung wandert die Eizelle den Eileiter entlang in Richtung Gebärmutter. Solange sich die Eizelle im Eileiter befindet, kann sie von einem Spermium befruchtet werden. Falls das nicht geschieht, stirbt die Eizelle nach etwa 24 Stunden ab und wird gemeinsam mit der Gebärmutterschleimhaut bei der nächsten Menstruation über die Vagina ausgeschieden. Im Laufe des Lebens einer Frau kommt es ungefähr 300 bis 500 Mal zum Eisprung, je nachdem, wann die erste und die letzte Monatsblutung auftritt.

Neben der Reifung von Eizellen ist die zweite wichtige Funktion der Eierstöcke, verschiedene weibliche Geschlechtshormone zu produzieren, hauptsächlich Östrogene und Gestagene. Diese Hormone regulieren den Menstruationszyklus. Östrogene sind unter anderem für die Reifung der Follikel in den Ovarien notwendig und sorgen für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Das Hormon Progesteron gehört zu den Gestagenen und ist in der Zeit nach dem Eisprung wichtig. Sobald die Eizelle in den Eileiter freigesetzt wurde, entwickelt sich ihr Follikel zum Gelbkörper. Der Gelbkörper beginnt, Progesteron zu produzieren, das die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Es trägt dazu bei, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt, um die Einnistung und das Wachstum eines Embryos zu ermöglichen.