Peripheres Nervensystem

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.11.2023 - 16:24 Uhr

Im Gegensatz zum zentralen Nervensystem (ZNS), zu dem Gehirn und Rückenmark gezählt werden, umfasst das periphere Nervensystem (PNS) alle anderen Nervengewebe und Nervenfasern im Körper außerhalb des ZNS. Per Definition basiert die Abgrenzung des PNS vom ZNS allein auf der Lage im Körper. Betrachtet man die Funktionen der Nervensysteme, bei denen es zahlreiche Überschneidungen gibt, ist diese Abgrenzung nicht unbedingt sinnvoll. So finden sich beispielsweise die Zellkörper von sensorischen Neuronen in den Sinnesorganen, die Zellfortsätze ziehen aber weit in das ZNS hinein, um Informationen an das Gehirn weitergeben zu können.

Über die Nervenstränge des peripheren Nervensystems werden unter anderem die Funktionen von Muskeln, Organen und Drüsen gesteuert. Außerdem werden Reize, die von den Sinnesorganen wie Ohren, Augen, Haut, Zunge oder Nase stammen, oder auch Signale anderer Organe empfangen und an das ZNS weitergeleitet.

Im peripheren Nervensystem sind zwei Hauptarten von Nerven zu finden, die Spinalnerven und die Hirnnerven:

  • Spinalnerven entspringen zwischen zwei Wirbeln paarweise aus dem Rückenmark und ziehen in den Körper. Insgesamt gibt es 31 dieser Nervenpaare.
  • Hirnnerven gehen aus dem Gehirn hervor und treten in das Gehirn ein. Es gibt insgesamt 12 solcher Nervenpaare.

Außerdem gehört das Eingeweide-Nervensystem (enterisches Nervensystem) zum PNS. Dabei handelt es sich um einen Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems, das aus einem Nervengeflecht innerhalb der Darmwand besteht. Das enterische Nervensystem steuert die Darmbewegungen bei der Verdauung.