Zentrales Nervensystem

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.11.2023 - 16:21 Uhr

Die Nerven und Nervenbahnen des Gehirns und des Rückenmarks werden zusammengenommen als zentrales Nervensystem oder Zentralnervensystem (ZNS) bezeichnet. Das Gehirn liegt von Knochen gut geschützt im Schädel und das Rückenmark im Wirbelkanal (Spinalkanal) der Wirbelsäule. Sowohl Gehirn als auch Rückenmark sind von drei Häuten umschlossen, den Meningen.

Im ZNS laufen sämtliche Nervenbahnen aus dem Körper zusammen. Es dient dem Empfang, der Verarbeitung, Weiterleitung und Verschaltung von Informationen, die es von den Sinnesorganen aus der Umwelt und dem peripheren Nervensystem (PNS) aus dem Körperinneren erhält. Gleichzeitig kann es Impulse aussenden, die dazu führen, dass sich Muskeln bewegen. Diese Impulse sind die sogenannten motorischen Signale. Außerdem reguliert das ZNS das vegetative Nervensystem, das heißt das Zusammenspiel aller lebensnotwendigen Systeme im Körper. Dazu gehören unter anderem die inneren Organe, der Hormonhaushalt, der Blutkreislauf und die Atmung.

Aufgrund seines Aussehens im Querschnitt wird das Gewebe des zentralen Nervensystems in zwei Kategorien eingeteilt:

  • Weiße Substanz (Substantia alba): Dieser Bereich des Zentralnervensystems besteht hauptsächlich aus den Fortsätzen von Nervenzellen, den Axonen. Die Umhüllung der Axone, die Myelinscheiden, verleihen diesem Gewebe eine weiße Farbe. Im Gehirn liegt die weiße Substanz im inneren, zentralen Bereich, während sie beim Rückenmark die äußere Schicht bildet.
  • Graue Substanz (Substantia grisae): Die graue Substanz besteht vor allem aus den Zellkörpern der Nervenzellen und weniger aus Axonen, daraus resultiert ihre Farbe. Im Gehirn liegt die graue Substanz außen in der Rinde (Cortex) sowie in der Mitte in den Basalganglien und dem Hirnstamm. Im Rückenmark hingegen befindet sie sich mittig gelegen um den Zentralkanal.