Colitis ulcerosa


Colitis ulcerosa: endoskopischer Befund. [450]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
C. ulcerosa
Englischer Begriff: ulcerative c.
chronisch entzündliche Erkrankung der Kolonmukosa. Ätiol.: weitgehend ungeklärt. Vork.: häufig im distalen Kolon, bei ca. 20% auch Befall des Colon transversum bzw. des gesamten Kolons (Pancolitis), evtl. mit Backwash-Ileitis. Klinik: rektale Blutung, Diarrhö, Schmerzen, Opstipation. Diagn.: Histol. zeigt sich eine kontinuierliche Mukosa-Entzündung mit Infiltrat, ulzerösen (Kryptenabszessen) u. vaskulären (Hyperämie, Vaskulitis) Läsionen. Klassifik.: Eintlg. des Schweregrades z.B. nach dem Scoring-System von Rachmilewitz. Die Verlaufsformen werden unterschieden als rezidivierender, chronischer u. fulminanter Typ, Letzterer mit Komplikationen wie Perforation oder toxischem Megakolon. Kompl.: Extraintestinale Manifestationen finden sich an Haut (z.B. Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum), Gelenken (Arthritis, Sakroileitis, ankylosierende Spondylitis), Augen (Skleritis, Iridozyklitis), Leber u. Gallenwegen (Pericholangitis, primär sklerosierende Cholangitis), Gefäßen (Vaskulitis) u.v.m. Je nach Dauer u. Ausdehnung der C. ulcerosa steigt das Risiko der Entwicklung eines kolorektalen Karzinoms. Ther.: Konservativ werden 5-Aminosalicylsäure, Sulfasalazin u. Glucocorticoide eingesetzt; operativ ist die Kolektomie angezeigt (bei Komplikationen u. kurativ).