Alzheimer-Krankheit
Synonyme: präsenile Alzheimer-Demenz; Demenz vom Alzheimer-Typ
Englischer Begriff: Alzheimer's disease
Biogr.: Alois A., 1864–1915, Neurologe, München, Breslau
progrediente Hirnatrophie unter Bildung seniler Plaques, sog. Alzheimer-Fibrillen und Amyloidablagerungen mit zunehmender dementieller Symptomatik. Nach der klassischen Beschreibung präsenil im 5. oder 6. Ljz. beginnend; als Demenz vom Alzheimer-Typ Sammelbez. für die mit entsprechenden pathologischen Veränderungen einhergehenden Demenzen auch des Seniums. Ätiol.: unklar, diskutiert wird neben Veränderungen auf den Chromosomen 11, 14 u. 21 eine bestimmte Form des Gens für Apolipoprotein E (APO E) auf dem Chromosom 19 (APO E4); für die häufigeren sporadischen Formen werden Störungen des Amyloidmetabolismus vermutet. Klinik: initial diskrete Gedächtnisstörungen, im weiteren Verlauf Störungen der Orientierung, des Kurz- u. Langzeitgedächtnisses sowie von Werkzeugfunktionen (insbesondere aphasische, agnostische wie Prosopagnosie u. apraktische Störungen). In den Anfangsstadien häufig auch depressive Symptomatik; paranoide Symptome treten dagegen meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Diagn.: Spezifische Befunde für die Demenz vom Alzheimer-Typ sind zzt. nicht bekannt; die klinische Diagnose erfordert deshalb den Ausschluss anderer wichtiger dementieller Erkrankungen. In neueren Untersuchungen werden veränderte Spiegel des Betaamyloids u. des Tauproteins im Liquor sowie eine Atrophie des Amygdala-Hippocampus-Komplexes im Kernspintomogramm als charakteristische Veränderungen bei Demenz vom Alzheimer-Typ diskutiert. Ther.: Eine kausale Therapie ist zzt nicht bekannt. Symptomatisch: Gestaltung des Umfelds u. kognitives Training, Angehörigenberatung, Therapie möglicher depressiver oder paranoider Begleitsymptome. Nach neueren Untersuchungen beeinflussen cholinerg wirksame Substanzen, wie Cholinesteraseinhibitoren (Tacrin), den Krankheitsprozess bei einem Teil der Erkrankten.