zu den Zytokinen gehörender hämatopoetischer Wachstumsfaktor; in der Niere gebildeter (bei Sauerstoffmangel vermehrt), auch synthetisch bzw. gentechnologisch („rekombinantes“ E., Epoetin) herstellbarer Wirkstoff (Glykoprotein, MG 30–40 · 103), der auf dem Blutweg („humoral“) die Erythropoese anregt (Zelldifferenzierung, schnelle Vermehrung der Retikulo- u. Erythrozytenzahl im peripheren Blut, Steigerung der Purin- u. Hämsynthese, des Eisenstoffwechsels u. des Sauerstoffverbrauchs). Wird aus seiner inaktiven Vorstufe (Pro-E.) im Blut durch Erythrogenin abgespalten. Die Blutwerte sind erniedrigt bei Hungeranämie, Infektionen, rheumatischen Erkrankungen, chronischen Nephropathien u. Neoplasmen, erhöht bei Blutungs-, hämolytischer, hypo- u. aregeneratorischer Anämie, chron. Hypoxie (s.a. Höhenanpassung) sowie während der Schwangerschaft, im Nabelschnurblut u. – evtl. mit Polyglobulie kombiniert – bei Nierenerkrankungen wie Nierenzellkarzinom (paraneoplastisches Syndrom), Zystenniere, Nierenarterienstenose.