Glaucoma: typisches Augenhintergrundbild mit Optikusatrophie (abgeblasste Papille, vertiefter Gefäßtrichter u. abgeknickte Gefäße). [456]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.


fortschreitende Sehnervenatrophie in Folge eines zu hohen Augeninnendrucks (s.a. Tonometer) mit typischen Veränderungen des Sehnervenkopfes u. des Gesichtsfeldes (s.a. Bjerrum-Zeichen). Auch Sammelbegriff für ätiologisch unterschiedliche Augenerkrankungen mit zeitweise oder dauernd erhöhtem Augeninnendruck (> 26 mmHg) als Leitsymptom, später häufig auch mit Sehnervenatrophie u. typischer Papillenexkavation, Gesichtsfeldausfällen, Minderung der Sehkraft (Visus) u. grünlichem Reflex der Linse (grüner Star). Formen: als anlagebedingtes, primäres G. mit einer Abflussbehinderung des Kammerwassers im Schlemm-Kanal (Sinus venosus sclerae), u. zwar entweder als Weitwinkelglaukom (G. simplex) oder durch Einengung des Kammerwinkels (Angulus iridocornealis; s.a. Gonioskop), d.h. als Engwinkelglaukom bzw. Winkelblock-G. (s.a. Glaukomanfall, G. chronicum congestivum). – Als sekundäres G. eine häufige Komplikation anderer Augenerkrankungen (z.B. Uveitis, Linsenluxation, tapetoretinale Degeneration, Gefäßveränderungen, Verletzungen, intraokulare Tumoren; s.a. Pigmentglaukom). Diagn. u. Prophyl.: Die Erfassung einer Glaukomgefahr („Glaukomdisposition“) erfolgt durch wiederholte Druckmessungen mit dem Tonometer (Tagesprofil) u. Belastungsproben (medikamentöse Pupillenerweiterung, Coffein-, Wasserbelastung, Kälteprobe, Halsvenenstauung, Dunkel-, Thomassen-Probe u.a.m.; s.a. Glaukomanfall). Frühsymptome des Glaukoms sind morgendliche Kopfschmerzen, anfallsweise Sehstörungen mit Augenschmerzen, vorzeitige Alterssichtigkeit, Sehen farbiger Ringe um Lichter.