Insulin: Stoffwechselwirkungen; (+) = Stimulation; (–) = Hemmung. [294]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Insulinsekretion |
Stimulus | Inhibitor |
Glucose u. andere Hexosen, Triosen Aminosäuren Fettsäuren Enterohormone β-Adrenergika Cholinergika | Adrenalin Noradrenalin u. andere α-Adrenergika Glucagon Somatostatin β-Blocker |
Insulin. [294]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
(Isolierung: Banting u. Best 1920; Reindarstellung: Abel 1926; Primärstruktur: Sanger 1949/50; Synthese: Zahn 1963; seit 1987 Herstellung von Humaninsulin v.a. durch Gentechnologie). Peptidhormon, das den Blutzuckerspiegel senkt u. direkt oder indirekt auf viele Stoffwechselreaktionen (Schema) wirkt. Stoffwechsel: Biosynthese von Proinsulin u. Speicherung erfolgen in den Beta- = B-Zellen der Langerhans-Inseln. Aus diesem ringförmigen, einkettigen Molekül entsteht durch enzymatische Abspaltung eines C-Peptids („connecting peptide“) das I., das aus zwei durch 2 Disulfidbrücken verknüpften Peptidketten A u. B besteht; das Molekulargewicht beträgt ca. 5000–6000. Die Gesamtmenge im ruhenden Pankreas beträgt ca. 250 IE entspr. 250 U entspr. 10 mg. Die Sekretion (ca. 1–2 mg/d) wird durch verschiedene physiolog. Reize stimuliert oder gehemmt (Tab.). Abbau erfolgt v.a. in der Leber (Spaltung der Disulfidbrücken durch Insulinase; Proteolyse der A- u. B-Kette), ferner in Niere, sonstigen Geweben u. Blut (biologische Halbwertszeit ca. 30 Min.); z.T. erfolgt Ausscheidung mit dem Harn. Anw. bei Diabetes mellitus s.u. Insulinpräparate. Diagn.: Bestimmung durch immunometrische Verfahren unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern ohne Kreuzreaktion mit Proinsulin u. Insulinspaltprodukten.