Lymphozyten: Ausreifungsstadien von Prä-Thymozyten, die durch unterschiedliche Oberflächenantigene („Differenzierungsantigene“) charakterisiert sind. [388]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Lymphozyten: rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von T- u. B-Lymphozyten mit der charakteristischen „Rosettenbildung“ von Erythrozyten (nach K. D. Schneider, Med. Hochschule Hannover). [15]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
| T-Lymphozyten | B-Lymphozyten |
Bildungsort | Knochenmark (aus der pluripotenten Stammzelle) |
Regulationsorgan bzw. Differenzierungsort | Thymus | darmnahe Lymphorgane, Peyer-Plaques; bei Vögeln: Bursa Fabricii |
Funktion | zellvermittelte Immunität | humorale Immunität |
Zellfunktionsformen | T-Memory-, Killer-, Helfer-, Suppressorzellen | B-Memory-, AK produzierende Zellen (Plasmazellen) |
Interaktionen | s.u. Immunsystem (dort Schema) |
Oberflächeneigenschaften der Zellmembran | durch monoklonale Antikörper unterscheidbare Oberflächenstrukturen (s.u. CD) |
T-Zell-(Antigen-)Rezeptor | Rezeptor für Komplementfaktor C'3 |
Transformations-(Blastogenese-Mitose-)Auslöser | Antigene (z.B. Transplantations- bzw. Gewebs-, Bakterien-AG), Mitogene (z.B. Phytohämagglutinin [PHA], Concanavalin A [ConA]) | Antigene (indirekt), Interleukin-2, Pokeweed-Mitogen (PWM) |
lösl. Produkte aktivierter Lymphozyten | Lymphokine | Immunglobuline (Antikörper) |
Defekte | s.u. Immundefekt |
maligne Proliferation | s.u. Non-Hodgkin-Lymphome, lymphatische Leukämie |
Lymphozyten.
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Zellen mit rundem, chromatinreichem Kern u. schmalem, stark basophilem Zytoplasmasaum (bei Pappenheim-Färbung hell- oder dunkelblau, in 10–20% mit rotvioletter Granulation) im peripheren Blut (hier nur ca. 1% aller Ly.; 1–3,6 G/l entspr. 1000–3600/μl) u. in den lymphat. Geweben; morphol. unterschieden als kleine (< 10 μm) u. große Ly. (> 10–15 μm). Die Lympho(zyto)poese (Entwicklung der Ly.) erfolgt in Milz, Lymphknotenrinde u. lymphoepithelialen Organen, wobei die Vorläuferzellen aus dem Knochenmark stammen (s.a. Schema); von dort gelangen die Ly. über den Ductus thoracicus in das Blut. Angeborene Störungen der Lymphopoese führen zu Immundefekten (der B- u./oder T-Zell-Reihe). – Als „immunkompetente Zellen“ dienen Ly. der Immunität u. besitzen die Fähigkeit zur spezifischen Reaktion auf ein Antigen (s.a. Lymphozytentransformation), wobei verschiedenartige Ly. sowie Makrophagen mitwirken (s.u. Immunsystem [dort Schema]). Die verschiedenen Ly.-Typen lassen sich mit monoklonalen Antikörpern aufgrund ihrer besonderen Oberflächenstrukturen unterscheiden (s.u. Markersubstanz); bedeutsam z.B. zur Klassifizierung lymphatischer Leukämien.