Melanom, malignes. [524]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
| Tumordicke (Breslow) | Eindringtiefe (Clark-Level) |
pT0 kein Primärtumor nachweisbar | | |
pTis Melanom in situ; Melanomzellen auf Epithel beschränkt, ohne Überschreitung der Basalmembran | | I |
pT1 Invasion der papillären Dermis | < 0,75 mm | II |
pT2 Invasion bis an die retikuläre Dermis | 0,76–1,5 mm | III |
pT3 Invasion der retikulären Dermis | 1,51–4,0 mm | IV |
pT3a | 1,51–3,0 mm |
pT3b | 3,01–4,0 mm |
pT4 Invasion des subkutanen Fettgewebes u./oder Satelliten innerhalb 2 cm vom Primärturmor | > 4,0 mm | V |
pT4a Invasion des subkutanen Fettgewebes, > 4 mm Dicke |
pT4b Satelliten innerhalb 2 cm vom Primärtumor |
Anmerkung: Bei Diskrepanzen zwischen Tumordicke nach Breslow u. Clark-Level richtet sich das pT nach dem jeweils ungünstigsten Befund |
Melanom, malignes: postoperative histologische Klassifikation. [309]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Asymmetrie | |
Begrenzung | unregelmäßig mit Ausläufern |
Color | Farbe gesprenkelt, hell bis dunkel |
Durchmesser | mehr als 5 mm |
Erhabenheit | mehr als 1 mm |
Sind mehr als 3 Kriterien erfüllt, besteht der Verdacht auf ein malignes Melanom |
Melanom, malignes: Beurteilung einzelner Pigmentmerkmale nach der ABCDE-Regel zur Früherkennung (nach Rigel et al.). [309]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Melanom(a)ein bösartiger Tumor epidermogenen (neuroektodermalen) Ursprungs, der eine sehr starke u. oft recht frühzeitige Neigung zu lymphogener oder/u. hämatogener Metastasenbildung besitzt. Das Metastasierungsrisiko ist von der Eindringtiefe nach Clark u. der Tumordicke nach Breslow abhängig (s. Tab.). Tritt v.a. nach der Pubertät auf u. bei älteren Personen, bevorzugt in lichtexponierten Hautpartien, aber auch an Schleimhäuten, im Auge u. an den Hirnhäuten. Ätiol.: entsteht auf vorher unauffälliger Haut (mélanome d'emblée) oder auf dem Boden einer melanotischen Präkanzerose (Lentigo-maligna-Melanom = LMM) bzw. eines angeborenen oder erworbenen Nävuszellnävus. Klassifik.: Die Einteilung des malignen M. erfolgt nach dem TNM-System. Neben dem genannten Lentigo-maligna-Typ werden mehrere klinische Haupttypen unterschieden. Akrolentiginöses M.: buntscheckig (ähnlich dem LMM), evtl. grau bis weiß gefleckt infolge Regression, rosa bis rötlich bei Entzündung; an Handflächen, Fußsohlen, peri- u. subungual [„Nagel-M.“]). Oberflächlich (superfiziell) spreitendes M.: flach, mit zentrifugaler Ausbreitung, evtl. mit scheinbaren Aussparungen; später auch knotig. Primär knotiges M. (noduläres M., NM): evtl. amelanotisch, als D'emblée-Typ oder als Nävuszellnävus-Typ; halbkugelig-glatt, flächenhaft oder verrukös; blauschwarz, evtl. durch Regression grau oder rosa gescheckt. Klinische Kriterien: (Bandmann) verletzliche Oberfläche (Blutung, Erosion, Ulzeration, Krusten), Randerythem, Fehlen deutlicher Follikel, dunkle Pigmentierung, Infiltration auch der Umgebung, Randsatelliten, höckrig-warziges oder glatt-gespanntes Hautrelief. Einzelne Pigmentmale können nach der ABCDE-Regel (s. Tab.) beurteilt werden. Ther.: frühzeitige Totalexzision mit ausreichendem Sicherheitsabstand (die Größe ist in Diskussion). Bei fortgeschrittenen Stadien z.B. Lymphknotenexstirpation, Chemotherapie, immunmodulatorische Ansätze (monoklonale Antikörper, Interferon, Interleukin-2 etc.), hypertherme Extremitätenperfusion. S.a. Abb.