Mitose: Darstellung der Stadien. 1 = Nukleolus an Organisator-Region eines Chromosoms; 2 = Kernhülle; 3 = Zentrosom mit sich verdoppelnden Zentriolenpaaren u. ausstrahlenden Mikrotubuli; 4 = verdoppelte Chromatiden (DNS); 5 = kondensierte Doppelchromosomen mit Zentromer (Kinetochor); 6 = kontraktiler Schnürring; 7 = Zytoplasmabrücke mit Mittelkörper. [27]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.


Teilung von Zelle u. Zellkern im Dienste der Wachstums- u. Zellerneuerungsprozesse. Sie ist durch zwei Vorgänge charakterisiert: 1) autonome Teilung der bezügl. der DNS-Masse bereits in der Interphase des vorausgegangenen Zellzyklus verdoppelten Chromatiden; 2) Verteilung der in der Prometaphase erkennbar werdenden, durch Längsteilung der verdoppelten Chromatiden entstehenden Tochterchromosomen auf die beiden neu entstehenden Zellkerne; ermöglicht durch den sich entwickelnden Spindelapparat. Die M. verläuft – wie die Meiose – in mehreren Phasen, deren Gesamtheit als mitotischer Zellzyklus bezeichnet wird (s. Abb.). Prophase: Sichtbarwerden von Chromosomen unter dem Bilde eines Knäuels (Spirem), Verdoppelung des Zentriols, Verlagerung der nunmehr 2 Zentriolen auf entgegengesetzte Zellpole, beginnende Bildung des Spindelapparates. Später in der Prometaphase Sichtbarwerden längs geteilter Chromosomen u. Verschmelzung des Zell- u. Zellkernplasmas (Mixoplasma-Bildung). Metaphase: Anordnung der Chromosomen im Zelläquator (Äquatorialplatte) durch die chromosomalen Zugfasern des Spindelapparates unter Bildung einer sternförmigen Figur (Monaster). Anaphase: Längsteilung der in der Masse verdoppelten Zentromere der Chromosomen mit endgültiger Trennung der verdoppelten Chromatiden als Tochterchromosomen, die anschließend in Richtung der entgegengesetzten Zellpole verlagert werden unter Bildung zweier sternförmiger Figuren (Diaster). Telophase: Entspiralisierung der Chromosomen der beiden doppelten Chromosomensätze, Neubildung der Zellkernmembran mit Sichtbarwerden des zugehörigen Nucleolus. Zytokinese: Zellteilung nach gleichmäßiger Verteilung der Organellen auf die beidseits des Äquators gelegene Zellmasse durch Einschnürung des Zellkörpers in Richtung des zentral (im Äquator) gelegenen – passageren – Spindelapparat-Restes. Die Zellen trennen sich und nehmen nachfolgend die typ. Interphase-Form an. – Anomalien: Ein Abweichen dieses Verlaufs ist z.B. zu beobachten bei: (Pseudo-)Amitose, Endomitose, Merokinese (multipolare M.), Stathmokinese, Nichttrennen, noncongression.