Mammakarzinom: Häufigkeit in den einzelnen Bereichen der Brustdrüse (%-Angaben, abgerundet). [330]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Mammakarzinom: Mamilleneinziehung bei szirrhösem Karzinom der Brustdrüse. [460]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Mammakarzinom: Selbstuntersuchung der Brust; a) Abtastung der beiden äußeren Quadranten, b) Abtastung der beiden medialen Quadranten. [460]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
1. BRCA1 u. -2(breast cancer gene)-Mutantenträgerinnen |
2. Frauen mit behandeltem Mammakarzinom |
3. familiäre Belastung (Mutter, Schwester) |
4. atypische duktale/lobuläre Hyperplasie (Mastopathie Grad III nach Prechtel) |
5. Malignom (Uterus, Ovar, Darm) in der Eigenanamnese |
6. deutliches Übergewicht |
7. Nullipara, späte Erstgebärende (> 35 J.) |
8. frühe Menarche (< 12 J.), späte Menopause (> 52 J.) |
9. Alter über 50 Jahre |
Mammakarzinom: Risikofaktoren. [245]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
nichtinvasive Veränderungen |
-
intraduktale Karzinome (CDIS) mit solider, komedoartiger, papillärer, kribriformer Differenzierung -
Carcinoma lobulare in situ (CLIS) |
invasive Veränderungen |
-
invasive duktale Karzinome mit vornehmlich intraduktaler Komponente -
invasive duktale Karzinome (ohne spezifische Differenzierung, auch NOS = not otherwise specified) -
invasive lobuläre Karzinome -
invasive duktale Karzinome mit spezieller Differenzierung – muzinös – medullär – papillär – tubulär – adenoid-zystisch – sekretorisch – apokrin – Karzinome mit Metaplasie -
Paget-Krebs (Paget's disease of the nipple) |
Mammakarzinom: histologische Klassifikation nach der WHO (1981). [123]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
meist vom oberen-äußeren Quadranten ausgehendes Karzinom der weiblichen Brustdrüse. Gehört zu den häufigsten Malignomen der Frau; tritt v.a. im 5. u. 6. Ljz. auf, 30% der betroffenen Frauen sind allerdings jünger als 40 Jahre. Ätiol.: Als Risikofaktoren diskutiert werden u.a. Adipositas, Diabetes, fettreiche Ernährung, endokrine Faktoren, genetische Prädisposition (s. Tab.). Klassifik.: Als prämaligne Mammaveränderungen gelten das Carcinoma ductale in situ (CDIS), das als echte Präkanzerose eingestuft wird, u. das Carcinoma lobulare in situ (CLIS). Das histologische Typenspektrum des M. ist vielfältig (WHO-Klassifizierung s. Tab.); grundsätzlich wird zwischen duktalen u. lobulären M. sowie zwischen nichtinvasiven u. invasiven Formen unterschieden. Von Bedeutung ist auch die häufige Multifokalität bzw. Multizentrizität des M. Die Tumorstadieneinteilung erfolgt nach dem TNM-System. Klinik: Knotenbildungen, krankhafte Drüsenabsonderungen, Bruströtung u. -schwellung (evtl. nur lokales Ödem), Ekzem u. Verziehung der Brustwarze (s. Abb.), evtl. Mastitis, Abszess, Geschwürbildung, Apfelsinenschalenhaut, Metastasierung in regionäre Lymphknoten (Axilla, Pektoralisrand, Supraklavikulargrube) u. in örtliche Lymphgefäße der Haut (evtl. „cancer en cuirasse“). Das M. ist nur selten schmerzhaft (v.a. in späteren Stadien). Lokalisationshäufigkeit s. Abb. Diagn.: Eine Früherkennung des Tumors (Knoten!) kann durch Selbstuntersuchung möglich sein. Das Betasten der Brust sollte regelmäßig einige Tage nach der Menstruation erfolgen. Die Palpation wird mit der kontralateralen Hand von der Seite zur Mitte hin durchgeführt (Abb.) Die Diagnose stützt sich neben Inspektion u. Palpation (Brustdrüse, Achelhöhlen) auf Mammo- u. Sonographie, ggf. Galaktographie, Punktionszytologie, Gewebeentnahme (Schnellschnittdiagnostik), Kernspintomographie. Bei Hochrisikopat. evtl. Gentest (BRCA1- u. -2-Gen). Ther.: erfolgt individuell; wenn möglich brusterhaltende Therapie. Weitere op. Verfahren: Mammaamputation mit axillärer Lymphadenektomie, evtl. mit Vor- u. Nachbestrahlung; ferner mit (adjuvanter) additiver oder ablativer Hormontherapie (hoch dosierte Gestagene, Antiöstrogene, GnRH-Agonisten, Aromatasehemmer); ggf., je nach individueller Situation, (adjuvante) Chemotherapie. Engmaschige Nachsorge, v.a. in den ersten 3 Jahren nach Op. (gynäkol. Untersuchung, Rö.-Thorax, Knochenszintigraphie, Mammographie, ggf. Tumormarker).