Reye-Syndrom1)
Synonyme: Reye(-Morgan-Baral)-Syndrom
Englischer Begriff: white liver disease
Biogr.: Ralf Douglas R.; austral. Pathologe
(1963) akute Enzephalopathie mit Fettleberhepatitis, v.a. des späten Säuglings- u. des Kleinkindalters im Anschluss an einen viralen Infekt. Ätiol.: ungeklärt (Virusinfekt?, evtl. in Zusammenhang mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure, exogenen Noxen wie z.B. Aflatoxin). Klinik: Hyperpyrexie, schweres Erbrechen u. zunehmende zerebrale Symptomatik (Enzephaloenteritis) mit Desorientiertheit u. Rindenblindheit, dann Stupor u. tonisch-klonische Krämpfe, Übergang in ein Koma. Ferner flüchtiger Ausschlag, Lebervergrößerung, Diabetes insipidus, Hypotonie. Diagn.: Hypernatriämie, exzessive Transaminasenerhöhung bei fehlendem Ikterus, erhöhtes Ammoniak u. Gerinnungsstörung. Pathol.: Hirnödem, periportale Verfettung u. Nekrosen der Leber, evtl. auch der Nieren, des Pankreas, Myokards. Ther.: symptomatisch unter intensivmed. Betreuung. Progn.: schlecht, Gesamtmortalität von 25%, abhängig von der Tiefe des Komas.