Schwermetallelement der Bor-Aluminium-Gruppe mit Atomgew. 204,37 u. OZ 81; 1- u. 3-wertig. Zahlreiche Isotope, darunter β- u. γ-Strahler (z.B. 201Tl mit HWZ 73 h für Myokardszintigraphie). Anw. ferner als Rattengift, chem. Reagens, Indikator, Photohalbleiter. Nachweis: grüne Flammenfärbung, quant. als Jodid oder Chromat. – In allen Verbindungen toxisch (Thalliumvergiftung): bereits durch wenige mg (DL < 1 g) akutes Krankheitsbild mit bronchialen u. gastrointestinalen Reizerscheinungen, nach kürzerem symptomfreiem Intervall (2–3 Tage) Obstipation, dann schwere Gastroenteritis u. Ausbildung einer toxischen Polyneuropathie, beginnend mit Parästhesien, übergehend in Hyperästhesien; ca. 2 Wochen nach Einnahme Ausfall des Haupthaars; Spätfolgen: trophische Störungen der Haut u. vegetative Beschwerden, z.B. Miktionsstörung, Schließmuskelschwäche; Leukonychia striata. Bei chron. Vergiftung Speicherung ähnlich dem Blei: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Sehstörungen (durch fortschreitende Optikusatrophie), Neuralgien, Haarausfall, Stoffwechselstörungen; Ther.: symptomatische Maßnahmen, Berliner Blau, kolloidales Eisen(III)-hexacyanoferrat(II) als Kationenaustauscher.