Urämie

Ur|ämie
Englischer Begriff: uremia
bei Niereninsuffizienz durch Retentionsazotämie bedingte „Harnvergiftung“, u. zwar (im Gegensatz zur Pseudourämie) mit nierenbedingter Ödembildung u. Blutdrucksteigerung. Ätiol.: bei akutem Nierenversagen als akute U. mit Anurie u. schnellem Anstieg der Harnstoff- u. Creatinin-Werte im Serum. Bei chronischer Niereninsuffizienz („Nierensiechtum“) mit Störung des Wasserhaushaltes (Polyurie mit Hypo- u. Isosthenurie; später Oligurie u. Anurie), Störung des Elektrolythaushaltes (Hyponatriämie durch dauernde osmotische Diurese; Hyperkaliämie infolge verminderter K-Ausscheidung u. K-Freisetzung durch Gewebszerfall; Hypokalzi- u. Hypochlorämie), metabolische Azidose, Zunahme von Harnstoff u. Creatinin. Klinik: Anorexie, Nausea, urinöser Geruch, Stomatitis, Gastritis/Enterokolitis, Erbrechen, Durchfälle, Verwirrtheit, motorische Unruhe, Krampfneigung, Amaurose, Amblyopie, Polyneuritis, Areflexie, urämische „Wasserlunge“ (mit Exsudatbildung; im Rö.-Bild Schmetterlingshilus; später interstitielle Infiltrate = Pulmonitis), Pleuritis, Herzinsuffizienz, Perikarditis, Kaliumintoxikation, Anämie (Erythropoietinmangel), Leukozytose, Hirnödem, evtl. Coma uraemicum; ferner Pseudo-Gichtanfälle, renale Osteopathie.
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