Alkoholkonsum: bereits kleinste Mengen schaden dem Gehirn
Wein, Bier und Spirituosen machen sich nicht nur in Form eines Katers am nächsten Morgen bemerkbar: Bereits kleinste Mengen Alkohol können dem Körper langfristig schaden und das Gehirn nachhaltig beeinflussen.

Das Gehirn besteht aus mehr als 100 Milliarden Nervenzellen, welche unter anderem verarbeiten und speichern, was der Mensch mit all seinen Sinnesorganen wahrnimmt. Jeder Rausch fügt dem Gehirn erheblichen Schaden zu. Bei regelmäßigem und schwerem Alkoholkonsum kann das Gehirn bis zu 15 Prozent schrumpfen – doch auch tägliche, kleine Mengen schaden nicht nur dem Gehirn, sondern dem ganzen Körper.
Geringe Mengen Alkohol schaden dem Körper erheblich
Das regelmäßige Feierabendbier oder ein Glas Wein können dem Gehirn langfristig schaden. So kann sich Alkoholkonsum auf das Gehirn auswirken:
- Gewebeschwund im Hippocampus des Gehirns, welcher als "Festplatte des Gehirns" als Schaltstelle zwischen Langzeit- und Kurzzeitgedächtnis fungiert.
- Beeinträchtigung der Struktur der weißen Substanz, welche für die Nervenbahnen im Gehirn und Rückenmark mit verantwortlich ist.
- Rückgang der lexikalischen Sprachkompetenz in Form von Wortfindung.
Neben Schäden am Gehirn kann regelmäßiger Alkoholkonsum in kleinen Mengen auch andere Regionen des Körpers negativ beeinflussen und das Risiko für Erkrankungen erhöhen:
- Vorhofflimmern
- Herzinsuffizienz
- Schlaganfall
- Krebserkrankungen
Aufgrund der gesundheitlichen Folgen und Risiken, die bereits durch moderaten, also gemäßigten, Alkoholkonsum ausgelöst werden können, ist auch die Empfehlung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hoch gegriffen:
- Männer: nicht mehr als 24 Gramm reiner Alkohol pro Tag, was zirka zwei Gläsern Bier oder einem Viertelliter Wein entspricht
- Frauen: nicht mehr als 12 Gramm Alkohol täglich, also ein Glas Bier oder ein Achtelliter Wein
Da bereits geringe Mengen Alkohol die Gesundheit negativ beeinflussen können, sollte der Alkoholkonsum so weit wie möglich eingeschränkt werden.
Quellen
- Ärzteblatt (2017): Schon moderater Alkoholkonsum schädigt das Gehirn. (Abruf: 05/2021)
- Topiwala A. et al. (2017): Moderate alcohol consumption as risk factor for adverse brain outcomes and cognitive decline: longitudinal cohort study. In: BMJ, Vol. 357.
- Csengeri, D. et al. (2021): Alcohol consumption, cardiac biomarkers, and risk of atrial fibrillation and adverse outcomes. In: European Heart Journal, Vol. 42(12), S. 1170-1177,
- Lees, B. et al. (2020): Effect of alcohol use on the adolescent brain and behavior. In: Pharmacology, biochemistry, and behavior, Vol. 192, S. 192.
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: WER SCHLAU IST UND ES BLEIBEN WILL, TRINKT KEINEN ALKOHOL. (Abruf: 05/2021)
- Ärzteblatt (2021): Vorhofflimmern: Alkohol erhöht Risiko bereits in niedriger Menge. (Abruf: 05/2021)
- John, U., Seitz, H. (2018): Konsum bedeutet immer Risiko. In: Deutsches Ärzteblatt, Vol. 115(14).