Black Latte: Gesunder Trend oder Detox-Hype?
Als Black Latte bekommt schwarzer Kaffee eine neue Bedeutung. Aktivkohle sorgt für die tiefe Schwärze des Kaffeetrends. Das Hausmittel soll Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt binden und den Körper beim Entgiften unterstützen.

Aktivkohle ist als natürliches Mittel bei Durchfall und Vergiftungen in Apotheken und Drogerien erhältlich. Für den Black Latte eignen sich Aktivkohle in Pulverform oder spezielle Kohlekapseln, welche mit einer Tasse Kaffee oder Espresso, Ahornsirup und aufgeschäumter Milch zubereitet werden.
Aktivkohle: Geheimnis des Black Latte
Die Basis der medizinischen Kohle sind meist Naturmaterialien wie Holz, Torf oder Nussschalen. Natürliche Holzkohle hingegen eignet sich aufgrund ihrer Schadstoffe nicht als Aktivkohle. Kohle hat eine große Oberfläche und verhält sich schwammartig. So bindet sie unter anderem Giftstoffe und Bakterien aus dem Darm und transportiert diese über den Magen-Darm-Trakt ab.
Detox-Effekt dank Black Latte?
Das Gerücht, Aktivkohle könnte beim Abnehmen helfen und den Körper entgiften, hält sich hartnäckig. Aktivkohle bindet jedoch neben Giftstoffen auch wichtige Nährstoffe. Mit einem regelmäßigen Black-Latte-Konsum steigt daher auch das Risiko eines Nährstoffmangels. Vorsicht: Bei Einnahme von Aktivkohle kann zudem die Wirkung der Anti-Baby-Pille vermindert werden.
Die Einnahme von Aktivkohle kann aber nicht nur einen Nährstoffmangel verursachen, sondern auch den Zähnen Schaden zufügen. Feine Kohlepartikel können sich in den Parodontaltaschen ablagern und zu Parodontose und Entzündungen des Zahnfleischs führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Aktivkohle bei Magen-Darm-Beschwerden zur Anwendung für einen kurzen Zeitraum durchaus sinnvoll ist. Der Black Latte-Trend sollte allerdings ausgelassen werden, viel mehr empfehlen sich Golden Milk oder Matcha Tee als gesunde Trendgetränke.
Quellen
- Zilker, T. et al. (1999): Aktivkohle - Sofortmaßnahme bei oralen Vergiftungen. In: Deutsches Ärzteblatt, Vol. 96(44).
- Online-Informationen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (2012): Scientific Opinion on the re-evaluation of vegetable carbon (E 153) as a food additive. (Abruf: 08/2021)