Monoklonale Antikörper zugelassen
Verhindern sie eine Corona-Infektion? Monoklonale Antikörper sollen bei Kontaktpersonen von COVID-19-Infizierten eingesetzt werden, um eine Ansteckung oder den Ausbruch von COVID-19 zu verhindern. Die Europäische Kommission hat zwei der vielversprechenden Präparate am vergangenen Freitag zugelassen.

Die speziellen Antikörper sollen die gefährliche Ausbreitung von SARS-CoV-2 im Körper unterbinden. In der Folge können sie auch das Risiko einer schweren Erkrankung reduzieren.
Ronapreve und Regkirona zur Marktzulassung empfohlen
Die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) hatte sich für die Zulassung der beiden monoklonalen Antikörper-Präparate Ronapreve und Regkirona ausgesprochen. Am Freitag erfolgte die Zulassung durch die Europäische Kommission.
Bei beiden Mitteln handelt es sich um speziell entwickelte Antikörper auf Basis spezieller Proteine, welche verhindern sollen, dass das Spike-Protein des Coronavirus an die menschlichen Zellen andockt.
Erste Studien zeigen, dass die Behandlung mit den beiden Präparaten die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle stark reduzieren könnte. Eine weitere Auswertung zeigte zudem, dass Ronapreve die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, reduzieren kann, falls eine Kontaktperson bereits mit Sars-CoV-2 infiziert ist.
Die Studiendaten zu Ronapreve im Überblick:
- Bei Corona-Patient*innen, welche noch keinen Sauerstoff erhalten haben, sollen die monoklonalen Antikörper das Risiko eines schweren Verlaufs reduzieren.
- nur 11 von 1.192 infizierten Patient*innen mussten hospitalisiert werden (0,9 Prozent)
- In der Kontrollgruppe, welche ein Placebo erhielt, waren es 40 von 1.193 (3,4 Prozent)
- 29 Prozent der Kontaktpersonen von Infizierten entwickelten innerhalb der nächsten zwei Wochen Symptome. In der Testgruppe waren es 42,3 Prozent.
Ronapreve soll zur Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab zwölf Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 40 Kilogramm) eingesetzt werden, wenn die Betroffenen keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und es sich um Risikopatient*innen handelt. Zudem soll es zur Prävention an Kontaktpersonen ab 12 Jahren und einem Mindestgewicht von 40 Kilogramm verabreicht werden.
Die Zahlen zu Regkirona:
- 14 von 446 Risikopatient*innen (3,1 Prozent) mussten hospitalisiert werden oder starben.
- In der Placebogruppe mussten 11,1 Prozent im Krankenhaus behandelt werden oder starben.
Regkirona soll ausschließlich bei erwachsenen Corona-Infizierten zum Einsatz kommen, welche noch keinen Sauerstoff benötigen und in die Gruppe der Risikopatient*innen fallen.
Die Nebenwirkungen beider Präparate waren infusionsbedingte Reaktionen. Die Europäische Arzneimittelbehörde kam zu dem Schluss, dass der Nutzen der Präparate den möglichen Risiken überwiege. Weitere monoklonale Antikörper werden bereits von der EMA in einem Rolling Review überprüft.