Donovanosis – was steckt hinter der fleischfressenden Geschlechtskrankheit?

In Großbritannien geht gerade eine gefährliche Geschlechtskrankheit um. Donovanosis ist eine sexuell übertragbare Krankheit (STD), die Männer zehnmal häufiger betrifft als Frauen. Es können chronische Geschwüre im Genitalbereich entstehen.

Mann beim Urologen
© Getty Images/Wasan Tita

Fachleute warnen vor der gefährlichen Erkrankung, die auch als Granuloma inguinale bezeichnet wird. Was genau dahinter steckt, lesen Sie hier.

Donovanosis für Entzündungen der Genitalien verantwortlich

Donovanosis wird oft als fleischfressende Geschlechtskrankheit bezeichnet: Die Erkrankung ist für eine schwere Entzündung der Genitalien verantwortlich und wird durch das Bakterium Klebsiella granulomatis verursacht. So macht sich die sexuell übertragbare Krankheit bemerkbar:

  • juckende Papeln und Schmerzen im Genital- und Analbereich
  • Entzündungen und tellergroße Geschwüre der Genitalien
  • Blutungen der Geschwüre und Papeln
  • eitrige Schwellungen

Während beim Mann vorwiegend der Penis betroffen ist, greifen die Bakterien bei Frauen besonders die inneren Schamlippen an. Donovanosis kann letzten Endes das Gewebe im Intimbereich zerstören. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der eigentlichen Infektion und bis zum Ausbruch, beträgt zwischen einer und 16 Wochen. Die Diagnose erfolgt durch einen Abstrich oder einer Gewebeprobe, erzielen diese kein aussagekräftiges Ergebnis, sollte eine Zellkultur angelegt werden.

Zudem muss gesichert werden, ob es sich um Donovanosis oder eine andere Geschlechtskrankheit, wie Syphilis, handelt.

Frühe Behandlung schützt vor Spätfolgen

In der Regel kann Donovanosis mit Antibiotika behandelt werden. Wird die Erkrankung aber nicht frühzeitig erkannt, können Ödeme die Harnröhre, Scheide oder den Analkanal verengen. Die Folge: eine unangenehme Narbenbildung, bei der meist nur eine Operation helfen kann. Der Körper bildet keine Antikörper gegen das Bakterium, eine Infektion ist erneut möglich.

Mach’s mit: Prävention ist die beste Medizin

Den besten Schutz vor Donovanosis und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten Kondome. Bei Reisen in tropische und subtropische Länder, in denen die Erkrankung häufig vorkommt, ist dies besonders empfehlenswert.

Doch auch im europäischen Raum sollte beim Geschlechtsverkehr zum Schutz vor Infektionen mit Kondomen verhütet werden, um böse Überraschungen und Erkrankungen zu vermeiden. Die Zahl der Infektion mit Donovanosis steigt in Großbritannien gerade stark an, Fachleute warnen vor der weiteren Ausbreitung der Krankheit.

Aktualisiert: 29.10.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin