Israel: dritte Impfung auch für junge Menschen
Die Angst vor Durchbruchsinfektionen bei Geimpften steigt. Auf Empfehlung des Gesundheitsministeriums werden in Israel nun auch Personen ab 30 Jahren zum dritten Mal geimpft. Grund dafür ist die Abnahme der Effektivität des Vakzins von BioNTech/Pfizer.

Nachdem in Israel zunächst Personen mit Vorerkrankung und Ältere eine Impfauffrischung erhalten haben, wird die Impfkampagne nun ausgeweitet.
Trotz hoher Impfquote in Israel: Inzidenz steigt
Von rund 9,4 Millionen Israelis sind bis zirka 17 Prozent dreimal geimpft, weitere 59 Prozent haben bereits zwei Impfdosen des mRNA-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer erhalten.
Personen, deren zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt, erhalten eine dritte COVID-Impfung – Israel stellt seit Ende Juli als erstes Land weltweit die Impfauffrischung zur Verfügung.
Für die Drittimpfung sprechen laut israelischem Gesundheitsministerium zwei entscheidende Faktoren:
- Die Effektivität der BioNTech/Pfizer Impfung hat seit Anfang Juni stark nachgelassen.
- Die stark ansteckende Delta-Variante verbreitet sich vermehrt.
Seit Januar wurden diese Woche erstmals wieder an einem einzigen Tag zirka 10.000 Neuinfektionen gemeldet. Besonders im Vergleich zur vergangenen Woche ist dies ein rasanter Anstieg. Es ist allerdings anzumerken, dass die Zahl der Tests auch zugenommen hat.
Die Pharmahersteller rechnen mit einer Impfauffrischung, da die Wirkung des Vakzins fünf bis sechs Monate nach der Impfung langsam abnehmen könnte. Um den Schutz vor der ansteckenden Delta-Variante zu steigern und Durchbruchsinfektionen sowie eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, wird es voraussichtlich zukünftig auch in anderen Ländern Drittimpfung geben.