Impfpass: Ein umstrittener Begleiter

Der Impfpass spielt nicht nur zu Zeiten von Corona eine wichtige Rolle. Er dokumentiert durchgeführte Impfungen und gibt damit auch Hinweise auf eventuelle Impflücken. Derzeit wird die Einführung eines EU-Impfpasses diskutiert.

Impfbestätigung-Handy
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Lesen Sie hier, warum der geplante EU-Impfpass umstritten ist, welche Impfungen empfohlen werden und welche Pflicht sind.

Digitaler Impfpass ist kompatibel mit EU-Impfpass

Im Kontext mit den bisher angelaufenen Corona-Impfungen spricht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für den EU-Impfpass (auch grüner Pass genannt) aus. Dieser soll bis zum Sommer verfügbar sein, alle EU-Mitgliedsstaaten stimmten dem Prinzip zu. In Deutschland wird ein nationaler Impfpass entwickelt, dessen Inhalt unter anderem durch Vorgaben der europäischen Union mitbestimmt wird.

Der nationale digitale Impfausweis soll innerhalb der nächsten drei Monate entwickelt werden und mit anderen europäischen Systemen kompatibel sein. Der Impfpass soll Reisen innerhalb Europas und Einreisen für Personen aus Drittstaaten (Nicht-Mitglieder der EU) bezüglich der aktuellen Corona-Krise erleichtern.

Darum ist der geplante EU-Impfpass umstritten

Bereits jetzt plädieren mehrere Länder dafür, Corona-Geimpften Vorteile im Sinne von Reise-Erleichterungen einzuräumen. Griechenland, Zypern, Österreich und Bulgarien hoffen auf eine schnelle Einführung des grünen Passes und damit auf eine Rückkehr zur Normalität.

In den sozialen Medien stößt der digitale Impfpass bis dato aber nicht nur auf Verständnis. Viele Nutzer befürchten eine indirekte Impfpflicht durch Vorteile für Geimpfte und hinterfragen in diesem Zusammenhang das Solidaritätsprinzip und das bisherige Verständnis der Priorisierung bezüglich der Corona-Impfung.

Da noch nicht bewiesen ist, inwiefern auch geimpfte Personen das Coronavirus weitergeben können, hält sich die Bundesregierung zu dieser Thematik insgesamt noch bedeckt. Zudem sind keine konkreten Details zum EU-Impfpass bekannt, da sich bisher nur allgemein auf die Einführung des europäischen Impfpasses geeinigt wurde.

Aktualisiert: 26.04.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin