Erste Hilfe beim Baden: Das ist zu tun!

Das schöne Wetter sorgt für volle Badeseen, Flussufer und Schwimmbäder. Doch nicht immer sind die Badeplätze sicher oder verfügen über eine Wasserwacht oder eine*n Bademeister*in vor Ort. In den Sommermonaten kommt es immer wieder zu Badeunfällen, welche im schlimmsten Fall zum Ertrinken führen können. Wie Sie reagieren sollten, wenn jemand im Wasser um Hilfe ruft, lesen Sie hier.

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Ertrinken – auch Schwimmer betroffen

Person beim Ertrinken © Getty Images/urbazon
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Häufig wird davon ausgegangen, dass besonders Nichtschwimmer*innen gefährdet sind, zu ertrinken. Doch auch sichere Schwimmer*innen können am Badesee oder im Fluss in Gefahr geraten. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

  • Temperaturschock: Der überhitzte Körper reagiert auf das kühlere Wasser und kann die Extremsituation nicht verarbeiten. Es kann zum Herzstillstand kommen. Daher empfiehlt es sich, den Körper langsam an die Situation zu gewöhnen.
  • Unterkühlung: Bei Personen, welche sich zu lange im kühlen Nass aufhalten, kann es zu einer Unterkühlung kommen. Beine und Arme können versteifen, und das Schwimmen unmöglich machen. Halten Sie sich nicht zu lange im kalten Wasser auf und schwimmen Sie nicht alleine weit weg vom Ufer.
  • Starke Strömungen und Strudel: Ist die Strömung zu stark, können auch geübte Schwimmer*innen an ihre Grenzen stoßen. Daher empfiehlt es sich, nur an ausgeschriebenen Badeplätzen zu schwimmen.

Entdecken Sie selbst eine Person, die zu ertrinken scheint, folgen Sie Schritt für Schritt der beschriebenen Rettungskette.



1. Situation erkennen und Hilfe rufen

Notrufschild am Strand © Getty Images/Stephen Barnes
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Beobachten Sie den*die Ertrinkende*n, geben Sie den Hilferuf weiter und machen Sie weitere Personen aufmerksam. Wählen Sie den Notruf 112: Erklären Sie der Rettungsstelle die Situation und geben Sie eine detaillierte Ortsangabe ab, zudem sollten Sie auf weitere Rückfragen warten. Bei einem fließenden Gewässer folgen Sie der ertrinkenden Person wenn möglich am Ufer.



2. Schätzen Sie die Gefahren richtig ein

Fluss und Flussufer mit Badegästen © Getty Images/querbeet
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Um sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen, achten Sie auf mögliche Risiken wie:

  • Strömungen und Strudel
  • Steil abfallendes Ufer
  • Wetter und Wassertemperatur
  • Schifffahrt und andere Wasserfahrzeuge

Schätzen Sie Ihre eigenen Kräfte richtig ein und handeln Sie nicht überstürzt.



3. Handeln – aber richtig

Rettungsring im Wasser © Getty Images/Three Images
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Je nach Gefahrenlage und der eigenen Einschätzung kann gehandelt werden. Wichtig ist allerdings auch hierbei noch immer der Eigenschutz:

  • Rettung vom Ufer: Bleiben Sie bei der gefährdeten Person, werfen Sie dieser Rettungsmittel wie Rettungsring zu. Auch ein Volleyball kann beispielsweise helfen, um sich daran festzuhalten.
  • Rettung durch Schwimmen: Halten Sie wenn möglich einen Sicherheitsabstand zur Person ein, sprechen Sie diese an und beruhigen sie. Reichen Sie Rettungsmittel. Achtung: Panische Personen neigen oft dazu sich an den*die Rettungsschwimmer*in zu klammern. Sollten Sie die Kraft haben, die Person zu retten, schwimmen Sie von hinten an die Person heran und ziehen Sie diese an Land.
  • Rettung mit dem Boot: Sollten Sie die Möglichkeit haben die Person mit dem Boot zu retten, ziehen Sie diese über das Heck, also den hinteren Teil des Boots hinauf.



Aktualisiert: 22.06.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin