Fußball: So beugen Sie häufigen Verletzungen vor

Der Fußball ist präsent wie eh und je. Die Europameisterschaft macht Lust auf hitzige Duelle, Freistoßtore und Traumpässe. Auch in deutschen Amateurligen rollt der Ball wieder. Viele Fußballer*innen starten nach der Corona-Pause in das Mannschaftstraining. Die Belastung kann den Körper nach der langen Schonfrist an seine Grenzen bringen. Häufige Folge: Verletzungen und erneute Zwangspause.

Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten, in welchen die häufigsten Verletzungsarten Prellungen (50 Prozent), Verstauchungen (20 Prozent) und Muskelverletzungen (10 Prozent) sind. Meist ist die untere Extremität betroffen. Fußballer*innen leiden oftmals unter Knie- und Sprunggelenksverletzungen, aber auch der Kopf wird öfter in Mitleidenschaft gezogen.

Das sind die häufigsten Sportverletzungen beim Fußball und so können Sie diese verhindern.

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1. Sprunggelenksverletzung beim Fußball

Junge beim Fußball mit Sprunggelenksverletzung © Getty Images/SDI Productions
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Viele Fußballer verletzen sich besonders oft am Sprunggelenk. Gründe dafür sind:

  • schnelle Drehbewegungen
  • Umknicken in der Bewegung oder beim Laufen
  • Trauma des Gelenks nach Einwirkung des Gegners

Meist sind die Innen- und Außenbänder des Sprunggelenks betroffen. Fußballer*innen wird empfohlen das Gelenk für vier bis sechs Wochen zu schonen. Nach Gegnereinwirkung kann es auch zu Brüchen (Frakturen) oder einem Riss des Syndesmosebands kommen. Dieses Band hält Schien- und Wadenbein im Unterschenkel zusammen. Eine vollständige Regeneration dieser Verletzung kann bis zu neun Monaten dauern und erfordert meist eine Operation.

Neben akuten Verletzungen können im Sprunggelenk auch Abnutzungserscheinungen und chronische Schäden durch hohe Belastungen während eines längeren Zeitraums auftreten. Diese machen sich meist in Form von Arthrose und Knorpelschäden bemerkbar und können langfristig Schmerzen verursachen.

Um Verletzungen des Sprunggelenks zu verhindern, eignen sich Koordinationsübungen und Muskeltraining mit dem Theraband. Kraftübungen sollten auf dem Balanceboard absolviert werden, um die tiefe Muskulatur der Waden ebenfalls zu stärken.



2. Verletzungen des Kniegelenks: Kreuzbandriss, Meniskus & Co.

Mädchen beim Fußball mit Knieschmerzen © Getty Images/majorosl
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Niklas Süle, Marco Reus oder Leroy Sané – alle drei Fußballstars haben sich bereits einen Kreuzbandriss zugezogen. Bis zur Rückkehr auf dem Platz kann es dann bis zu neun Monate dauern.

Die Verletzung wird meist operativ behoben, indem das verletzte Band durch einen Teil der Oberschenkelsehne ersetzt wird. Das vordere und das hintere Kreuzband verbinden Oberschenkel- und Scheinbeinknochen und verhindern das "nach vorne Schieben" des Schienbeins bei Bewegungen.

Ein Kreuzbandriss entsteht meist, indem das Knie nach innen knickt, aber der Oberschenkel nach außen rotiert und das Bein voll belastet wird. Das Kreuzband unterliegt dann maximaler Spannung.

Oftmals erfolgt die Verletzung beim Fußball ohne Gegnereinwirkung. Häufige Ursachen für einen Kreuzbandriss sind:

  • Abstoppbewegungen
  • Richtungswechsel
  • Landungen nach Kopfballduellen

Häufig werden beim Kreuzbandriss auch die Innen- oder Außenbänder des Kniegelenks und der Meniskus (Stoßdämpfer) in Mitleidenschaft gezogen. Um diese schweren Verletzungen zu verhindern, sollten folgende Muskelgruppen besonders trainiert werden:

  • Vordere Oberschenkelmuskulatur: Kniebeugen, Ausfallschritte oder Wandsitzen
  • Hintere Oberschenkelmuskulatur: Beckenbrücke, Kniebeugen oder Box Jumps
  • Rumpfmuskulatur: Verschiedene Arten von Unterarmstütz (Plank)



3. Fußball und Kopfverletzungen: Vorsicht beim Luftduell

Mädchen mit Kopfverletzung nach Fußballspiel © Getty Images/SDI Productions
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Besonders bei Duellen im Strafraum oder langen, weiten Bällen können Kopfverletzungen infolge von Kopfballduellen oder Zweikämpfen auftreten. Auch ein Schulterstoß oder ein Ellbogenhieb im vollen Lauf können dem Kopf Schaden zufügen. Spieler*innen erleiden meist eine leichte bis schwere Gehirnerschütterung.

Um langfristige und schwere Folgen zu verhindern, sollte der*die Fußballer*in beim kleinsten Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Je nach Schwere der Verletzung kann die Pause wenige Tage bis mehrere Wochen dauern.

Neben einer Gehirnerschütterung kann auch eine Platzwunde auftreten. Die Wunde sollte getrocknet und desinfiziert werden.



4. Muskelprobleme: Muskelfaserriss und Zerrungen beim Fußball

Fußballer mit Muskelkrampf © Getty Images/technotr
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Muskelverletzungen können vielseitig sein und oftmals langfristige Verletzungen und Probleme nach sich ziehen. Egal ob Muskelkater, Zerrungen oder Muskelfaserriss – eine Muskelverletzung kann meist durch intensives Aufwärmen verhindert werden.

Das richtige Aufwärmprogramm und regelmäßiges Dehnen können helfen, Zerrungen und Muskelverletzungen zu verhindern.

Ausreichend Regeneration unterstützt den Körper ebenfalls, um Verletzungen jeglicher Art vorzubeugen.



Aktualisiert: 30.06.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin