Vorsicht, Titandioxid: So gefährlich sind Lippenstifte

Rote Lippen soll man küssen – oder besser nicht? Die Stiftung Warentest überprüfte insgesamt 17 Lippenstifte in Rosenholztönen. Das Ergebnis ist bestenfalls befriedigend: Alle Lippenstifte enthalten gefährliches Titandioxid. Darum ist der Inhaltsstoff so schädlich.

Lippenstifte auf bunten Hintergrund
© Getty Images/Magnetic-Mcc

Neben Lippenstiften können auch andere Kosmetika und Lebensmittel gefährliches Titandioxid enthalten.

Was ist Titandioxid?

Titandioxid (EC 236-675-5, CAS 13463-67-7) wird weltweit produziert. 90 Prozent davon kommen als Weißpigment für die Herstellung von Lack, Farbe, Druckfarbe oder Kunststoffen zum Einsatz. Die weiteren 10 Prozent finden sich in:

  • Kosmetika
  • Lebensmitteln
  • Futtermitteln
  • Arzneimitteln

Zudem ist Titandioxid in Lebensmitteln wie Süßwaren und Dragees als Zusatzstoff (E171) zu finden. Als CI 77891 ist das Weißpigment nicht nur in Make-Up, sondern auch in Zahnpasta enthalten.

Warum ist Titandioxid gefährlich?

Während das Weißpigment lange als ungefährlich eingestuft wurde, hat sich diese Einschätzung mittlerweile verändert. Nach einer Neubewertung von Titandioxid durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) besteht der Verdacht, der Inhaltstoff könnte

Nicht nur durch Lebensmittel oder Zahnpasta kann der gefährliche Inhaltsstoff aufgenommen werden, auch Lippenstifte enthalten das Farbpigment. Neben Titandioxid können diese laut Stiftung Warentest auch weitere potenziell besorgniserregende Mineralölbestandteile enthalten.

Die Bestandteile können sich in Gewebe und Organen anlagern und mögliche gesundheitliche Risiken bergen. Die genauen Folgen sind bisher allerdings unklar.

Wer sich täglich schminkt, könnte bis zu fünf Lippenstifte pro Jahr "verzehren". Obwohl auch Naturkosmetika Titandioxid beinhalten können, weist die Stiftung Warentest darauf hin, im Idealfall auf mineralölfreie Produkte aus der Naturkosmetik zurückzugreifen.

Aktualisiert: 28.10.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin