Grippeviren verschwunden – Pandemie beeinflusst Influenza

AHA-Regeln, Desinfektionsmaßnahmen und Lockdown minderten nicht nur die Ausbreitung von SARS-CoV-2 – auch die Grippewelle wurde in den vergangenen zwei Jahren ausgebremst. Insgesamt könnten mehrere Viruslinien der Influenza komplett ausgestorben sein.

Frau mit Grippe-Symptomen
© Getty images/ Elva Etienne

Fachleute der Universität Hong Kong analysierten Daten des internationalen Grippeüberwachungs- und Bekämpfungssystems (GISRS) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Hierbei werden weltweite Sequenzanalysen gespeichert und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in einer noch nicht geprüften Studie vorveröffentlicht.

Corona-Maßnahmen: Grippeviren verschwinden vom Radar

Influenzaviren sind ebenso wie andere Viren von Infektionsketten und Neuerkrankungen abhängig. Durch die weltweiten Reise- und Kontaktbeschränkungen sowie die weiteren Corona-Maßnahmen konnte die Verbreitung des Influenzavirus in großen Teilen unterbunden werden.

Ansteckungsketten wurden unterbrochen und die Ausbreitung der saisonalen Grippeviren in andere Teile der Welt blieben somit aus. Insgesamt könnten drei der acht wichtigsten Influenzaviren durch die Corona-Maßnahmen dezimiert worden sein – auch die Yamagata Linie der Influenza B-Viren, welche auch Teil der Grippeimpfung ist, ist den Expert*innen davon betroffen.

Comeback der Grippe: Wie gefährlich ist die Influenza in Zukunft?

Virusvarianten könnten aktuell zwar aus dem Raster der Überwachungssysteme fallen, jedoch in Zukunft verstärkt auftreten. Fachleuchte rechnen nach dem Ausbleiben der saisonalen Grippewellen mit schwereren Verläufen der Influenza. Die beiden Hauptgründe sind:

  • Der Immunschutz durch vorherige Influenzaerkrankungen sinkt, es besteht kaum Schutz.
  • Seltene Viruslinien, die vom Impfstoff nicht abgedeckt werden, setzen sich durch.

Insgesamt könnten in Zukunft also vermehrt lokale Grippewellen durch seltene Virusvarianten auftreten.

Aktualisiert: 30.09.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin