HIV: Aggressive Variante in den Niederlanden entdeckt

Forschende der Universität Oxford haben in den Niederlanden eine bislang unbekannte, aber ansteckendere Variante des HI-Virus entdeckt. Was die Variante so gefährlich macht und wie sich dies auswirkt.

Person hält rote Aids-Schleife
© Getty Images/ Burak Karademir

HIV stammt aus dem Englischen und bedeutet "Human Immunodeficiency Virus". Das HI-Virus kann Zellen und Strukturen des Immunsystems schädigen. Der Körper ist anfällig für Erkrankungen, welche nicht infizierte Personen problemlos auskurieren. Die durch HI-Viren erworbene Immunschwäche wird als Aids bezeichnet. In einer Langzeitstudie entdeckten Forschende eine neue Variante des HI-Virus.

HIV-Variante VB ansteckender als Urtyp

Die neue Mutation des VI-Virus wird als VB-Variante von HIV-1 bezeichnet. Sie besitzt laut den Forschenden eine 3,5 bis 5,5-Mal höhere Viruslast. Dies mache die Erreger übertragbarer und schädlicher.

Regelmäßige Kontrollen entschleunigen Ausbreitung der VB-Variante

Wer mit der neuen Variante infiziert ist und bereits behandelt wird, ist aber keiner größeren Gefahr ausgesetzt. Die Betroffenen hatten nach der Diagnose und einer anschließenden Behandlung ähnliche Verläufe wie andere HIV-Patient*innen.

Menschen mit einem gewissen HIV-Risiko sollten deshalb regelmäßige Tests und ärztliche Untersuchungen durchführen lassen. Eine schnelle Behandlung ist wichtig, um Schäden am Immunsystem bereits frühzeitig zu verhindern.

Insgesamt wurden 15 der 17 nachgewiesenen VB-Fälle in den Niederlanden entdeckt. Die Untersuchung erfolgte im Rahmen eines langfristig angelegten Monitoring-Projektes namens Beehive.

In anschließenden Auswertungen wurden weitere 92 Infektionen in den Niederlanden festgestellt. Die Verbreitung erfolgte besonders in den 1980er bis 1990er Jahren, seit 2010 habe sich die Variante den Fachleuten zufolge allerdings langsamer ausgebreitet.

HIV-Variante führt möglicherweise schneller zu AIDS

Bleibt eine Infektion unbehandelt, könnte diese innerhalb von zwei bis drei Jahren zu einer AIDS-Erkrankung führen. Ein Abfall der CD-4-Zellen des Immunsystems, welche die Immunabwehr steuern und die Bildung von Abwehrstoffen beeinflussen, könnte bereits nach neun Monaten erfolgen.

Aktualisiert: 10.02.2022
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin