Treue Stubentiger: Wie Katzen unser Wohlbefinden fördern
Die verspielten und meist cleveren Haustiere haben zwar oft ihren eigenen Kopf, wirken sich aber positiv auf die Gesundheit ihrer Besitzer aus. Auch zu Therapiezwecken werden Katzen eingesetzt. Darum fördern Stubentiger unser Wohlbefinden.

Rund zehn Millionen Katzen sind in deutschen Haushalten zu Hause. Egal ob bequemer Stubentiger oder neugieriger Entdecker – Katzen können unser Wohlbefinden fördern und Stress abbauen. Wie wirkt sich die Samtpfote auf unsere Gesundheit aus?
Flauschige Therapeuten für Psyche und Geist
Das Streicheln einer Katze kann sich positiv auf die Psyche der Besitzer auswirken. Denn der Kontakt mit dem Stubentiger kann die Ausschüttung der Wohlfühlhormone Serotonin und Prolactin sowie des Kuschelhormons Oxytocin fördern. Besonders Oxytocin kann einen positiven Einfluss auf soziale Fähigkeiten, Angststörungen oder Bindungsstörungen haben.
Das Schnurren der Katze hilft beim Entspannen und reduziert Stress, was sich unter anderem durch eine Reduzierung der typischen Stress-Symptome widerspiegelt. Ein regelmäßiger Umgang mit der Samtpfote kann sich positiv auf unsere Psyche auswirken:
- Verbesserte Anpassung und größere Gelassenheit in Stresssituationen
- Reduzierung von Depressionen und den dazugehörigen Symptomen
- Gesteigertes emphatisches Verhalten und geringeres Aggressionspotenzial
Katzen unterstützen unseren Organismus
Der Kontakt mit Katzen und das Streicheln der Vierbeiner kann das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen. So senkt ein intensiver Umgang mit dem Haustier die Herzfrequenz und den Blutdruck.
Zudem fördert die Katze das Schlafverhalten und begünstigt einen ruhigen und erholsamen Schlaf, was sich insgesamt positiv auf den gesamten Organismus auswirken kann. Auch in der Therapie bei Demenzerkrankungen werden Katzen mittlerweile eingesetzt.
Das Schnurren der Katzen kann zudem den Heilungsverlauf nach Knochenbrüchen fördern. Die leichte Vibration der Schnurrfrequenz von rund 25 Hertz trägt zum schnelleren Knochenwachstum nach Verletzungen bei.
Der Kontakt mit Katzen und anderen Haustieren hat zudem einen positiven Effekt auf das Immunsystem und stärkt so unsere Abwehrkräfte. Zudem helfen die Samtpfoten bei Erkrankungen und Verletzungen: Der Kontakt mit Haustieren kann unser Schmerzmanagement unterstützen und somit Schmerzen reduzieren.
Katzen beugen Allergien bei Kindern vor
Entgegen vieler Gerüchte wirkt sich die Katze nicht negativ auf die Gesundheit von Kindern und Neugeborenen aus. Stattdessen profitiert auch unser Nachwuchs bereits von den Samtpfoten. Denn ein früher Kontakt mit Katzen und Haustieren kann das Risiko einer Allergie senken, zumindest, wenn in der Familie keine Allergien bekannt sind.
Katzen benötigen Zuneigung
Auch wenn Katzen den Ruf als unkomplizierte Einzelgänger genießen, bedeuten sie auch viel Verantwortung. Der zeitliche Aufwand, der für Pflege und Beschäftigung anfällt, sollte nicht unterschätzt werden. Je nach Charakter sind die Tiere eher anhänglich oder genießen lieber ihren Freiraum. Die verspielten Stubentiger sollten zudem mit Spielzeug oder speziellen Futterboxen beschäftigt werden. Fühlt sich die Samtpfote wohl, ist sie der ideale Freund im Alltag.
Quellen
- Böhm, M. S. C. et al. (2016): Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Heimtierbesitz und menschlicher Gesundheit bei älteren Personen in Deutschland. In: SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research, Vol. 828.
- Beetz, A. et al. (2012): Psychosocial and Psychophysiological Effects of Human-Animal Interactions: The Possible Role of Oxytocin. In: Frontiers in Psychology, Vol. 3.