Vorsicht bei Lebkuchen, Spekulatius und Co.: Gebäck kann Kreuzallergie verursachen

Lebkuchen, Spekulatius und andere Weihnachtsleckereien finden bereits im Herbst den Weg aus den Supermärkten nach Hause. Viele Menschen naschen das leckere Gebäck bereits im frühen Herbst – andere warten bis zur Adventszeit. Doch egal, wann Lebkuchen, Plätzchen und Weihnachtsgebäck verzehrt werden: Pollenallergiker*innen sollten die Naschereien mit Vorsicht genießen, es könnte zu allergischen Reaktionen kommen.

Lebkuchen liegen auf dem Teller
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Regentage und kältere Temperaturen lassen viele Pollenallergiker*innen erst einmal aufatmen – doch auch im Winter können allergische Reaktionen auftreten.

Kreuzallergie in Herbst und Winter – diese Gewürze sorgen für Reaktionen

Pollenallergene und verschiedene Weihnachtsgewürze ähneln sich teilweise in der chemischen Struktur. Das Immunsystem kann nur schwer zwischen den Eiweißen von Zimt, Anis, Haselnuss oder Marzipan und den Pollenallergenen unterscheiden. Diese Art von Kreuzallergie wird daher auch pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie genannt – auch bei Gemüse und Obst ist eine Kreuzallergie möglich. Folgende Gewürze und Inhaltsstoffe können eine allergische Reaktion im Weihnachtsgebäck auslösen:

  • Lebkuchen – Zimt und Anis lösen Reaktion aus: Wer im Frühling und Sommer auf Sauerampfer-, Spitzwegerich-, Beifuß-, Goldrute- und Gänsefußpollen allergisch ist, kann ebenso auf Anis, Zimt und Pfeffer reagieren. Auch Ingwer, welcher für Tee oder einer Vielzahl an Gerichten verwendet wird, kann eine Kreuzallergie auslösen.
  • Apfel bei Baumpollen: Heimische Äpfel werden meist im Herbst geerntet und bis in den Winter in den verschiedensten Formen verzehrt. Eine Kreuzreaktion kann allerdings bei Personen entstehen, welche auf Birkenpollen allergisch reagieren. Tipp: Wer dennoch nicht auf leckere Äpfel verzichten will, sollte sie warm oder gebacken genießen. Apfelstrudel, Bratapfel und Apfelringe können problemlos gegessen werden. Die Hitze zerstört die Allergieauslöser.
  • Pflaumen und Zwetschgen: Zwetschgen und Pflaumen eignen sich als süßer Snack für zwischendurch. Doch auch bei Pflaumen kann eine Kreuzallergie mit Birkenpollen entstehen. Bei Pflaumen gilt ebenfalls: Im erhitzten Zustand erkennt das Immunsystem die zerstörten Allergene nicht mehr.
  • Hautausschlag bei Nüssen: Bei einer Allergie gegen die Pollen von Hasel, Erle, Ulme, Weide, Pappel, Esche, Eiche sowie Hain- und Rotbuche kann eine Kreuzallergie mit Nüssen auftreten. Marzipan, welches aus Mandeln entsteht, und Nougat, das aus Haselnüssen hergestellt wird, könnten versteckte Allergieherde sein. In Plätzchen, Keksen und Lebkuchen können Hasel-, Para-, Wal- und Erdnuss für allergische Reaktionen verantwortlich sein.

Kreuzallergie – Symptome und Anzeichen

Eine Kreuzallergie kann ähnliche Reaktionen wie Heuschnupfen und Pollenallergien auslösen. Bei starken Allergiesymptomen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Diese Symptome können auftreten:

  • Juckreiz an Lippe, Zunge und Rachen
  • Schnupfen und häufiges Niesen
  • Geschwollene Lippen
  • Bläschen und Quaddeln im Mund
  • Übelkeit, Durchfall und Erbrechen

In seltenen Fällen können auch Kreislaufprobleme, Atemnot oder ein allergischer Schock auftreten.

Wer dennoch nicht auf das winterliche Obst und Weihnachtsgebäck verzichten will, sollte die Allergiehinweise beachten und auf selbstgebackene Plätzchen ohne Allergene zurückgreifen.

Vorsicht auch bei Zimt in Spekulatius und Plätzchen

Zimt kann neben seltenen Kreuzreaktionen weitere gesundheitliche Probleme auslösen. Besonders Cassia-Zimt, welcher oftmals in gekauften Lebkuchen, Plätzchen oder Spekulatius enthalten ist, führt zu Beschwerden. Bei erhöhtem Verzehr kann das darin enthaltene Cumarin der Leber schaden – empfindliche Personen und Kinder reagieren aber bereits auf geringe Mengen mit:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Übelkeit

Zimt, besonders Cumarin, kann den Vitamin-K-Stoffwechsel und somit die Blutgerinnung beeinflussen. Erwachsene mit zirka 60 Kilogramm Körpergewicht sollten nicht mehr als zwei Gramm Zimt zu sich nehmen. Bei Kindern ist dieser Wert entsprechend geringer. Weihnachtsgebäck kann diese Grenze oftmals überschreiten, daher sollten Zimtsterne & Co. nicht in hohem Maß konsumiert werden.

Aktualisiert: 22.11.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin