Kubanische Corona-Impfstoffe erzielen hohe Wirksamkeit
Made in Kuba – um die Ausbreitung des Coronavirus in Kuba einzudämmen, setzt die kubanische Regierung auf eigene Impfstoffe. Erste vorveröffentlichte Studien konnten die hohe Wirksamkeit der kubanischen Vakzine bestätigen.

Kuba setzt voll und ganz auf die Corona-Impfstoffe des heimischen Biotech-Unternehmens BioCubaFarma. Das Impfprogramm startete bereits Mitte Mai, bevor die dritte Phase der klinischen Studie überhaupt abgeschlossen war. Seit September werden auch Kinder geimpft.
Abdala und Soberala: Subunit-Impfstoff auf Proteinbasis
Der kubanische Impfstoff unterscheidet sich in seiner Struktur und Art von den bisher in Deutschland zugelassenen Vektor- und mRNA-Impfstoffen.
Es handelt sich um Subunit-Impfstoffe, welche den Totimpfstoffen zugeordnet werden können – sie enthalten allerdings nicht den gesamten inaktivierten Virus, sondern nur gewisse Teile (Proteine) des Erregers.
Die Proteine werden gründlich gereinigt, um sicherzustellen, dass kein genetisches Material des Virus in den Impfstoff gelangt.
Bei SARS-CoV-2 wird das Spike-Protein im Vakzin verwendet, welches das Andocken des Virus an die Körperzellen ermöglicht. Das Spike-Protein des Coronavirus wird künstlich aufbereitet und gemeinsam mit einem Adjuvans, also einem Verstärker, geimpft.
Während bei Abdala Aluminiumhydroxid als Adjuvans eingesetzt wurde, verzichteten die Entwickler*innen bei Soberana auf ein Adjuvans. Das Spike-Protein wird hierbei chemisch mit einem Tetanusoxid verbunden und soll so die Immunantwort steigern. Soberana wurde zudem bereits weiterentwickelt. Hinzukamen Soberana 2 und Soberana Plus, welches besonders als Booster-Impfung eingesetzt werden soll.
Nach erfolgter Impfung produziert der Körper Antikörper gegen das Spike-Protein. Bei einer anschließenden Infektion mit SARS-CoV-2 reagiert das Immunsystem und beginnt sofort damit, das Virus zu bekämpfen.
Bei beiden Vakzinen ist eine dreimalige Impfung notwendig. Ersten Daten aus Kuba zufolge soll eine Dreier-Kombination der beiden Impfstoffe eine Wirksamkeit von 92 Prozent erzielen.
Kubanischer Totimpfstoff: Das sind die Nebenwirkungen
Während über die Impfreaktionen bei Abdala bisher wenig bekannt ist, soll Soberana nach aktuellem Kenntnisstand gut verträglich sein. Subunit-Impfstoffen wird insgesamt eine gute Verträglichkeit zugeschrieben. Das sind laut einer vorveröffentlichten Studie die häufigsten Nebenwirkungen:
- Lokalreaktionen an der Injektionsstelle
- systemische Reaktionen wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schüttelfrost
- Fieber kam nur selten vor
Kuba will die Impfstoffe auch an andere Länder verkaufen, aufgrund der geringen Datenlage haben die Vakzine bisher allerdings keine Zulassung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhalten.
Quellen
- Ärzteblatt (2021): Kubanischer Impfstoff soll zu 91,2 % wirksam sein. (Abruf: 07/2021)
- Frankfurter Rundschau (2021): Corona-Impfstoff aus Kuba erhält Notzulassung. (Abruf: 07/2021)
- Online-Informationen der Deutschen Welle: Kuba: Eigenes Vakzin hat hohe Wirksamkeit. (Abruf: 07/2021)
- Redaktionsnetzwerk Deutschland (2021): Abdala und Soberana – Kuba setzt auf eigenen Corona-Impfstoff. (Abruf: 07/2021)
- Gorry C. (2020): SOBERANA, Cuba's COVID-19 Vaccine Candidates: Dagmar García-Rivera PhD Director of Research, Finlay Vaccine Institute. (Abruf: 07/2021)
- Ärztezeitung (2021): Kuba lässt eigene Subunit-Vakzine Abdala gegen COVID-19 zu. (Abruf: 07/2021)
- Online-Informationen von BioCubaFarma: Esquema de dos dosis de Soberana 02 con una dosis de Soberana Plus alcanza 91,2 por ciento de eficacia. (Abruf: 07/2021)
- Online-Informationen von SwissMed: Die verschiedenen Impfstoffarten. (Abruf: 07/2021)
- Toledo-Romani, M. E. et al. (2021): Efficacy and Safety of SOBERANA 02, a COVID-19 conjugate vaccine in heterologous three doses combination. In: medRxiv.