Kürbis: Bitterstoffe führen zu Vergiftungen

Ernte-Saison: Spätsommer und Herbst sind die perfekte Zeit für die Ernte von Kürbissen, Zucchini und Gurken. Doch besonders bei selbst angebautem Gemüse ist Vorsicht geboten, denn gefährliche Bitterstoffe in Kürbisgewächsen können schwere Vergiftungen auslösen.

Kürbis geschnitten auf Brett
© Getty Images/beats3

Das selbstgewonnene Saatgut von Kürbisgewächsen wie Speisekürbisse, Zucchini und Gurken wird zur Gefahr. Durch Insekten können Pollen bitterer Zierkürbisse auf die Pflanzen übertragen werden, was zu unkontrollierten Rückkreuzungen des Saatguts dieser Pflanze führen kann – mit gefährlichen Folgen.

Bitterer Kürbis: Cucurbitacine für gesundheitliche Folgen verantwortlich

Kürbisgewächse, welche mit diesem Saatgut angebaut werden, können giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine) enthalten. Neben der Rückkreuzung beeinflussen manchmal auch starke Hitzeperioden das Kürbisgewächs. Denn wird die Pflanze durch starke Trockenheit besonderem Stress ausgesetzt, kann sie in ihr altes Muster zurückfallen und die Bitterstoffe reaktivieren.

Der Verzehr der Bitterstoffe kann gesundheitliche Folgen haben:

Treten diese Symptome direkt nach der Mahlzeit auf, sollte dringend ärztlicher Rat gesucht werden: Die Giftstoffe können im schlimmsten Fall auch tödliche Folgen haben.

Bitterstoffe im Kürbis: Tipps und Signale

Hobbygärtner*innen können die Kürbisgewächse auch weiterhin mit Freude anbauen – sie sollten allerdings diese Tipps und Signale beachten:

  • Rückkreuzungen vermeiden: Speise- und Zierkürbisse sollten im eigenen Garten nicht zu nah nebeneinander wachsen. So können gefährliche Rückkreuzungen vermieden werden.
  • Saatgut im Bau- oder Supermarkt kaufen: Um die Verwendung von rückgekreuztem Saatgut zu vermeiden, sollte jährlich frisches Saatgut gekauft und gepflanzt werden. Es empfiehlt sich, auf Samen der selbst angebauten Früchte zu verzichten.
  • Kurz probieren: Ein einfacher Geschmackstest mit rohem Gemüse hilft, einen bitteren Geschmack zu erkennen. Gewürze, Öl oder weitere Zutaten können die Bitterstoffe leicht überdecken. Bitterstoffe bleiben auch beim Kochen und Braten erhalten.
  • Warnsignale ernst nehmen: Auch wenn die Kürbisgewächse noch so lecker und appetitlich wirken, sollten bei leicht bitterem Geschmack die Alarmglocken läuten. Personen, die Bitterstoffe nicht oder nur leicht wahrnehmen, sollten andere bitten, einen Bissen von Kürbis, Zucchini oder Gurke zu probieren oder im Zweifelsfall auf den Verzehr verzichten.

Wird der Kürbis aufgrund seiner Bitterstoffe nicht verzehrt, kann er als Dekoration dienen oder zum Halloween-Kürbis umfunktioniert werden.

Supermarktgemüse ist laut Stiftung Warentest nicht betroffen, alle bisher gemeldeten Vergiftungsfälle sind auf Gewächse aus dem heimischen Garten zurückzuführen.

Aktualisiert: 30.08.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin